Gestrickte Raritäten

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Einen viel kürzeren Weg als die Kollegin aus Nordrhein-Westfalen hat Frieda Krause aus Eichstätt. „Handstrickerei“ steht auf ihrer Visitenkarte und von der Decke ihres Anhängers, der als Stand dient, hängen gestrickte Ostereier mit eingearbeitetem Kreuz herab, Babysocken, Mützen, Pulswärmer, Yogasocken, Topflappen, quer- und längs gestrickte Schals, kurz, alles, was sich stricken oder häkeln lässt, hat sie im Angebot, Trachtensocken allerdings nur noch bis Größe 42. „Für 46 hätten Sie am ersten Tag des Ostermarktes kommen müssen“, schüttelt sie bedauernd den Kopf, bietet aber an, welche auf Bestellung zu stricken. Während sie sich unterhält, strickt sie munter weiter an dem Kinderschal, einem quer gestrickten – „die werden nämlich bunter“. Hinschauen muss sie nicht, die Nadeln klappern munter vor sich hin. Krause strickt immer, sogar beim Autofahren, als Beifahrerin, versteht sich. „Ich hab immer eine Lade mit Reservematerial unterm Sitz“, erzählt sie, „nicht dass ich arbeitslos bin, wenn wir mal im Stau stehen.“ An guten Tagen verstrickt sie etwa 150 Gramm Wolle, was ungefähr einer Lauflänge von 420 Metern entspricht, im Durchschnitt dürften es 100 Gramm am Tag sein. Eigentlich stricke sie immer, nur im Sommer steigt sie auf Häkeln um, „weil die Stricknadeln da nicht rutschen“. Den Ostermarkt in Ingolstadt mag sie ganz besonders und kommt seit acht Jahren, „weil die Leute hier Qualität schätzen“.