Wolnzach
Gestörte Kommunikation

Mikrofonanlage im Sitzungssaal trägt zu besserem Hören bei, die Verständnisprobleme aber bleiben

18.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:18 Uhr

Wolnzach (WZ) Hinter dem Marktgemeinderat liegt die erste Sitzung nach der Sommerpause, von entspannter Gelassenheit war aber trotz zurückliegender Ferien nichts zu spüren. Die bekannten Feindseligkeiten keimten gleich zu Beginn wieder auf.

Es war eine etwas andere Sitzung, wenngleich auch vieles wieder genauso lief, wie schon etliche Male zuvor. Dennoch: Zur ersten Sitzung nach der Sommerpause nahm der Wolnzacher Marktgemeinderat erstmals die neu installierte Lautsprecheranlage in Betrieb: Mikrofone sind jetzt am Sitzungstisch verteilt, per Knopfdruck können die Gemeinderäte eine Wortmeldung ankündigen, was am Mikrofon durch ein Blinklicht sichtbar wird. Die Reihenfolge der Meldungen kann so genau aufgezeichnet werden, wer das Wort hat, bekommt eine Mikrofonfreischaltung und ist somit für alle gut zu hören.

Rein technisch ist somit jetzt für besseres Verständnis gesorgt, rein inhaltlich taten sich dennoch wieder tiefe Gräben auf. Das zeigte sich schon bei Punkt 1, Genehmigung der Niederschrift: FDP-UW-BGW-Gemeinderat störte sich an einer Formulierung in der Niederschrift, die so überhaupt nicht stimme. Bürgermeister Jens Machold (CSU) rief flugs zur Abstimmung, der Antrag auf Berichtigung der Niederschrift fiel durch - mit den Gegenstimmen der FDP-UW-BGW-Räte Peter Rech, Matthias Boeck und Max Wallner.

Breiten Raum nahm dann auch Punkt 2 der Tagesordnung ein, bei dem Bauamtsleiterin Doris Schneider die Bausachen vorlas, die als Angelegenheiten der laufenden Verwaltung weitergegeben wurden. Darunter war auch der Antrag von Hans Reisinger auf Neubau eines Sechsfamilien-Wohnhauses an der Aventinstraße - und damit ein Vorhaben, das bereits in der Vergangenheit wie auch andere Bauvorhaben an der Aventinstraße schon viele Fragen aufgeworfen hat. Nach Darstellung der Bauamtsleiterin gäbe es keinen Grund, dies nicht im Zuge der laufenden Verwaltung weiterzugeben. Allerdings habe auch das Landratsamt bereits signalisiert, wegen verschiedener Punkte - beispielsweise der Abstände und der Stellplätze - mit dem Bauwerber in Kontakt zu treten.

Peter Rech (FDP-UW-BGW), der in seiner Funktion als Straßenreferent intensiv mit geplanten Bauvorhaben an der Aventinstraße auseinandersetzt, forderte Akteneinsicht, auch Marianne Strobl (SPD) wünschte sich mehr Informationen. Warum der Gemeinderat nicht informiert werde, wenn es nach Beschlüssen Veränderungen gibt, wollte sie wissen. Schließlich sei bei den ursprünglichen Planungen eine Tiefgarage geplant gewesen, jetzt sei nur mehr von oberirdischen Stellplätzen die Rede. "Sie haben ja jetzt die Möglichkeit, nachzufragen", antwortete Schneider, während Bürgermeister Jens Machold Strobls Einwand gar als "Unterstellung" zurückwies: "Es wäre ja ein schönes Zeichen in der ersten Sitzung nach der Sommerpause, damit aufzuhören." Das sei doch keine Unterstellung gewesen, nur eine Nachfrage, wehrte sich Strobl.

Ob das Bauvorhaben mit einem Bebauungsplan in Einklang stehe, wollte Max Wallner (FDP-UW-BGW) wissen - musste sich aber vertrösten lassen. Grund: Es gibt noch gar keinen Bebauungsplan, entsprechend könne man laut Schneider diese Frage nicht beantworten. Demnächst sollen die weiteren Entwicklungen an er Aventinstraße laut Marktverwaltung vorgestellt werden. Zu diesem Punkt der Tagesordnung gab es keinen Beschluss.