Edelshausen
Gestiegene Kosten und hohe Neuinvestitionen

Trotzdem bleiben die Gebühren für Wasserlieferungen der Arnbachgruppe gleich - Nachbarverbände müssen mehr zahlen

11.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:09 Uhr

Edelshausen - Aufgrund eines größeren Schadens musste 2019 ein 124 Meter langes Stück der Hauptwasserleitung zwischen Brunnen und Karlshuld ausgetauscht werden, berichtetet der kaufmännische Leiter der Edelshausener Arnbachgruppe, Helmut Bader, den Verbandsräten.

Wegen der Komplexität wurden die Arbeiten in Kooperation mit einer Fachfirma erledigt. Auch insgesamt seien aufgrund des Alters des Verteilnetzes die Anzahl der anfallenden Reparaturen am Netz gestiegen.

Erheblich gestiegene Betriebsförderkosten und Neuinvestitionen - neue Hauptwasserleitung zum Hochbehälter, Generalsanierung des Wasserwerks in Weichering und der Druckerhöhungsanlagen -, die zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit dringend notwendig waren, führten dazu, dass sich bei den 2012 kalkulierten Wasserlieferungsgebühren eine deutliche Unterdeckung ergeben hat. Das Gremium beschloss deshalb, die Gebühren für Wasserlieferungen an die Nachbarverbände in Baar Ebenhausen und der Marktgemeinde Pöttmes von 59 Cent pro Kubikmeter auf 74 Cent pro Kubikmeter zum April 2020 zu erhöhen. Die Gebühren für Wasserlieferungen im eigenen Verbandsgebiet seien von dieser Erhöhung nicht betroffen, so Seitle. Sie wurde bereits in der aktuellen Gebührenkalkulation angepasst. Die gestiegene Häufigkeit bei den Reparaturen und den Unterhalt der Grundstücksanschlüsse im privaten Bereich, der bisher von der Arnbachgruppe getragen wurden, müsse künftig vom Anschließer getragen werden. Ein entsprechender Passus finde sich künftig in der Beitrags- und Gebührensatzung des Zweckverbands, so der einstimmige Beschluss.

Der Neuburger Kämmerer Markus Häckl berichtete in seiner Funktion als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses über die örtliche Rechnungsprüfung für das Wirtschaftsjahr 2018. Es gab keine Beanstandungen. Ziel der Arnbachgruppe müsse es sein, durch gleichbleibende hohe Investitionen und der Sicherung des Anlagevermögens eine langfristige Gebührenstabilität zu gewährleisten, so Häckl. Dem Prüfbericht wurde zugestimmt.

Die Jahresrechnung 2018 wurde anschließend von der Verbandsversammlung einstimmig beschlossen und der Jahresabschluss festgesetzt. Der Gesamthaushalt der Arnbachgruppe betrug im Haushaltsjahr 2018 rund 3,759 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von 16,775 Millionen Euro (+254000 Euro). Man beschloss, den Gewinn in Höhe von 310 116 Euro mit den Verlustvorträgen für das Bilanzjahr 2018 zu verrechnen. Die Verabschiedung der Haushaltssatzung für 2020 war Haupttagesordnungspunkt der Verbandsausschusssitzung.

Der Wirtschaftsplan für das Haushaltsjahr 2020 wurde im Erfolgsplan in den Erträgen und Aufwendungen auf 2,249 Millionen Euro und im Vermögensplan in den Einnahmen und Ausgaben auf 1,105 Millionen Euro festgesetzt. Die Aufnahme von Krediten sei nicht geplant.

Der technische Leiter Siegfried Hammer informierte die Verbandsräte über die 2019 geleisteten Arbeiten. So seien 1,960 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in den drei Wasserwerken Edelshausen (859969 Kubikmeter), Weichering (457015 Kubikmeter und Haidforst (607784 Kubikmeter) gefördert worden. In den Baugebieten Alteneich, Heinrichsheim, Sandizell und Karlshuld seien 62 Hausanschlüsse an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen worden. Neben der Leitungserneuerung nach Karlshuld seien insgesamt 1606 Wasserzähler in Königsmoos turnusmäßig ausgetauscht worden.

Beeindruckend seien die Zahlen der vergangenen 20 Jahre, in denen Karl Seitle die Geschicke der Arnbachgruppe leitete. So stieg in diesem Zeitraum die Anzahl der eingebauten Zähler von 7629 auf 9744 und die Zahl der versorgten Bewohner von 25396 auf 29176 Personen. Die verkaufte Wassermenge stieg von 1399666 Kubikmeter auf 1617330 Kubikmeter pro Jahr. Die vereinnahmten Wassergebühren betrugen 2019 insgesamt 1955732 Euro. In diesem Zeitraum wurden 14,8 Millionen Euro investiert, unter anderem in den Bau eines Wasserwerkes und vier neue Brunnen zur Wassergewinnung. Ferner wurden diverse Hauptversorgungsleitungen neu gebaut und Sanierungen erledigt. Außerdem wurden 6,5 Millionen Euro an Herstellungsbeiträgen und 26,3 Millionen Euro an Wassergebühren vereinnahmt. Zwei leitende Mitarbeiter seien im vergangenen Jahr verstorben, so Seitle. Die Wassermeister Michael Tyroller und Edmund Drosta seien als Männer der ersten Stunde maßgeblich an der positiven Entwicklung des Wasserzweckverbandes beteiligt gewesen. Ihnen sei zu verdanken, dass der Verband heute so gut da stehe.

SZ

Christian Ahle