Hilpoltstein
Gesetz der Serie außer Kraft

Übernachtungszahlen im Landkreis steigen erstmals in ungeradem Jahr - Plus dank neuer Hotels

27.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:39 Uhr
Nicht nur optisch hat das grundsanierte Ensemble Hilpoltstein aufgewertet, auch die Übernachtungszahlen haben dadurch einen Schub erhalten. −Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (HK) Messen sind für die Übernachtungsbetriebe im Landkreis Roth von großer Bedeutung.

Das hatte bisher zur Folge, dass in den geraden Jahren weit mehr Gäste übernachteten als in ungeraden - weil viele der in zweijährigem Turnus besuchten Messen in geraden Jahren stattfinden. 2019 scheint die Serie zu reißen, denn Amtsleiter Jörg Ruckriegel berichtete jüngst im Ausschuss für Kultur und Tourismus, dass 2019 den Bestwert von 2018 wahrscheinlich übertreffen werde.

Rund ein halber Prozentpunkt mehr dürfte es am Ende sein. Ursächlich dafür verantwortlich sind laut Ruckriegel die neuen Hotels Dormero in Roth und das grundsanierte Ensemble Hotel Schwarzes Roß/Gutmann Zur Post in Hilpoltstein. Und diese beiden Häuser sorgen auch für eine zweite positive Nachricht: "Nach einigen Jahren des Rückgangs ist wieder ein Anstieg bei der Anzahl angebotener Betten im Landkreis zu verzeichnen. "

Man kann das auch an den Übernachtungzahlen ablesen. So verzeichnet Wendelstein den klassischen Ungerade-Jahre-Knick mit über 4000 Übernachtungen weniger. Dafür verbuchen Roth und Hilpoltstein insgesamt fast 8000 Übernachtungen mehr. Der Ort mit den meisten Übernachtungen bleibt Spalt. Rund um die Hopfenstadt ist nach wie vor die einzig wirkliche Urlaubsregion im Landkreis Roth.

Trotzdem darf man den Tourismusfaktor im Landkreis Roth nicht unterschätzen. Über 300000 Übernachtungen werden es Ende 2019 in den gewerblichen Betrieben sein, die man mit einer durchschnittlichen Tagesausgabe von 107 Euro multiplizieren muss. Dazu kommen die Privatvermietungen, Tagesgäste sowie sowie Camper und Wohnmobilisten. Letztere lassen bei ihren rund 33000 Übernachtungen immerhin auch noch durchschnittlich 40 Euro pro Tag im Landkreis. Alleine Hilpoltstein hat heuer für seinen doch sehr puristischen Platz am Kanal rund 5000 Tickets verkauft.

Da noch Luft nach oben ist, werden seitens der Touristiker des Landkreises laufend Projekte initiiert; mit dem Ziel, neue Gruppen anzusprechen. Recht gut angelaufen ist laut Ruckriegel die im Juni veröffentlichte Entdecker-App, die bereits 1000 Mal heruntergeladen worden ist. Favoriten waren hier übrigens die Treidel-Tour, die auf Flur- und Waldwegen den Main-Donau-Kanal und den Ludwig-Donau-Main-Kanal verbindet, gefolgt von "Rund um den Rothsee" und dem Adolf-Hackner-Weg in Greding.

Noch mehr Rechnung tragen will man künftig der "wachsenden Bedeutung klimafreundlicher Mobilität bei Freizeit und Tourismus". Ziele seien die Steigerung des ÖPNV-Anteils bei Ausflüglern und die Förderung klimafreundlicher Mobilität, so Ruckriegel. Dazu sollen ein Siegel "ÖPNV-freundlich" für Wander- und Radwege entwickelt werden, Touren neu konzipiert werden und eine Beteiligung am Bahnsommer 2020 neue konzipiert werden.

Für Messegäste soll der Landkreis künftig präsenter sein. Dazu will man die Zahl der online buchbaren Betriebe steigern, die Gastgeber für die Bedürfnisse der Besucher sensibilisieren, die Landkreisbetriebe bei den Unternehmen bekannter machen und die Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse stärken. Eine Rolle spielt auch die Landkreis-Homepage, im Zuge des Relaunches sollen dort die Darstellungsmöglichkeiten erheblich verbessert werden. Weitere Tourismusprojekte sind ein digitales Wegeverwaltungssystem, die Optimierung der Beschilderung und ein Wegehandbuch für den Bereich des Wanderns.

Bei den Radwegen sind die Verbesserung der Infrastruktur, fahrradspezifische Gastronomie und eine Jakobspilgerroute für Radler geplant. Weiter ausgebaut werden die geführten Touren wie "Grenzwanderung, Land um Stauf", "Seebühler Rundweg", "Rund um den Heidenberg" und "Historischer Bergbau in Georgensgmünd".

Rainer Messingschlager