Schrobenhausen
Geschnitzte Schätze

Krippenausstellung aus der Sammlung von Josef Golling ab heute zu sehen

29.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:08 Uhr
Die Krippensammlung von Josef Golling ist groß. Ab heute zeigt er sie im Pflegschloss. −Foto: Golling

Schrobenhausen (SZ) Ab dem heutigen Freitag zeigt das Museum im Pflegschloss eine Ausstellung mit Krippen aus der Sammlung von Josef Golling, München. Er hat über viele Jahrzehnte hinweg Krippen aus aller Welt zusammengetragen und überlässt die Exponate der aktuellen Ausstellung bis Februar den Museen Schrobenhausen.

Maria, Josef und das Kind in der Krippe - man findet sie überall auf der Welt, aus Holz geschnitzt, aus Lehm modelliert, aus Keramik gegossen und bemalt, aus Stein gemeißelt oder mit Papier gestaltet. Ob Bauern im Erzgebirge, christianisierte Stämme in Afrika oder Indios in den Anden: Sie alle stellen Jahr für Jahr im Dezember kleine Figuren auf - Maria, Josef und das Jesuskind, dazu Hirten, Ochs und Esel, Schafe und vielleicht noch das eine oder andere einheimische Tier, natürlich auch die Könige aus dem Morgenland und eine Reihe anderer Personen - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Mit zunehmender Verbreitung der Aufstellung von Krippen zum Weihnachtsfest kam es im 19. Jahrhundert zu einer regelrechten Krippen-Manufaktur. In den holzreichen Regionen von Böhmen und Mähren und später auch in Südtirol und Oberbayern verdienten sich Bewohner ganzer Landstriche in den langen Wintermonaten ein Zubrot durch das Schnitzen von Krippenfiguren, die dann im Frühjahr häufig durch wandernde Handwerksburschen in die Städte zum Verkauf gebracht wurden. Durch die Verwendung einfacher Materialien wie Pappmaché oder Press-Papier wurden die Krippen dann zunehmend auch für ärmere Bevölkerungsschichten erschwinglich.

Im Zuge der Verbreitung des Evangeliums durch christliche Missionare haben sich Weihnachtskrippen inzwischen in aller Welt etabliert. Kein Land, in dem die Einheimischen nicht eigene Weihnachtskrippen herstellen, keine Ausführung, die nicht schon konzipiert wurde, kein Material, das nicht schon zum Einsatz kam. Weihnachtskrippen sind inzwischen ein multikulturelles und globales Phänomen. Überall wo Christen ihren Glauben leben, versuchen die Menschen ihrer Vorstellung von der Geburt Christi Ausdruck zu verleihen: In den südamerikanischen Anden das Jesuskind mit einem Inka-Mützchen, bei den Suomi in Finnland in einem Rentierhaut-Zelt, in Japan Maria und Joseph in Samurai-Tracht.?

Die Ausstellung eröffnet zusammen mit "Kunst und mehr" im Pflegschloss heute Abend um 18.15 Uhr und dauert bis 17. Februar. Die Öffnungszeiten zum Weihnachtsmarkt sind folgende: Freitag, 30. November, von 18 bis 22 Uhr, Samstag, 1. Dezember, von 14 bis 22 Uhr; Sonntag, 2. Dezember, von 11 bis 19 Uhr. Ab 5. Dezember Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr.