Riedenburg (ksm) Für 80 Mark hat Maximilian Halbritter vor rund 20 Jahren eine Serviette gekauft.
Wer glaubt, der Riedenburger Stadtarchivar habe sein Geld damals zum Fenster hinausgeworfen, der irrt. "Von dieser Serviette gibt es wahrscheinlich keine zweite", ist sich Halbritter sicher. Das Stück - eines von insgesamt 670 in der Ausstellung "Riedenburg - seine Brauereien und Wirtshäuser" - stammt von 1911 und zeigt das Emblem einer Brauerei. In Lettern im Jugendstil ist außerdem "Riedenburg" darauf zu lesen. Dieses Stück Papier ist einer unter vielen Schätzen, die laut Halbritter seit der Eröffnung am Samstag bestimmt mehrere Hundert Besucher im ersten Stock des Hauses des Gastes begutachtet haben.
Sogar Sammler aus Weiden, Neumarkt und Regensburg kamen, erklärt Halbritter. "Auch eine ehemalige Riedenburger Schulklasse war da." Die Frauen und Männer, die in den 1950er Jahren die Schulbank drückten, hätten sich besonders für die alten Fotos interessiert. Biergläser und -krüge in sämtlichen Variationen, Etiketten und Untersetzer, Urkunden von 1555 bis 1927, Werbung, Verschlüsse, vergriffene Bücher. Und zu jedem Stück kann Halbritter eine Geschichte erzählen. Nun muss der Stadtarchivar das alles aber erst einmal wieder in Kisten verpacken, wenn er die Ausstellung abbaut.
