Großmehring
Geschichten aus Tinte

Rund 80 Aussteller präsentierten sich auf der Tattoo-Messe in Großmehring

10.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:55 Uhr
Sabine Kaczynski
Nichts für schwache Nerven war die Freakshow bei der Tattoo-Messe in Großmehring. Da wurde unter anderem mit Messern und Spritzen hantiert. −Foto: Kaczynski

Großmehring (DK) Bereits seit sieben Jahren organisiert Anja Fünfstück die Tattoo-Messe in Ingolstadt - nun feierte die Nibelungenhalle in Großmehring Premiere als Location für diese Veranstaltung. Rund 3000 Besucher verschafften sich nach Schätzung des Organisationsteams am Wochenende einen Überblick über die neuesten Trends oder ließen sich gleich an Ort und Stelle bei einem der Aussteller ein Tattoo stechen.

Dabei hatten sie eine internationale Auswahl, denn die 80 Anbieter kamen nicht nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa: "Wir haben heuer auch Tätowierer aus Frankreich, Spanien, Ungarn oder der Tschechei dabei", erzählt die Veranstalterin.

Obwohl das Event weiterhin Tattoo- und Piercing-Messe heißt, besteht das Angebot fast ausschließlich aus Tätowierern: "Wir haben den Namen beibehalten, weil man ein Piercing nur in einem Tattoo-Studio bekommt", erklärt Anja Fünfstück. "Aber das Piercen ist definitiv rückläufig. Daher haben wir unter den Anbietern auch gerade einmal zwei Piercer." Der Geschmack ändere sich in der Gesellschaft: "Wer sich früher für ein Piercing entschieden hat, trägt heute lieber Permanent Make-up und lässt sich einen dauerhaften Lidstrich machen." Dass das Tattoo dagegen endgültig salonfähig geworden ist, spiegelte sich auch im Publikum wider: Ganzkörpertätowierte waren unter den Besuchern genauso vertreten wie Otto Normalverbraucher - auch altersmäßig war vom Teenie bis zum älteren Semester alles unterwegs.

Und welche Trends sind momentan bei den Tattoos angesagt? "Stark gefragt ist vor allem Dot-Work, eine Arbeit, bei der alles aus Punkten besteht, oder ganz individuelle Tattoos, die es nur einmal gibt. Denn inzwischen können fast alle Tätowierer hervorragend frei zeichnen", sagt Anja Fünfstück.

Das bestätigen auch die Aussteller, die zudem Comicthemen zu den meistgenannten Tattoowünschen zählen. "Auffällig ist, dass in Süddeutschland mehr um die Preise gefeilscht wird", wundert sich eine Ausstellerin. "Hier wird weniger auf die Qualität geachtet, das Tattoo soll möglichst billig sein. Das ist beispielsweise in Berlin ganz anders." Einig sind sich Anbieter und Veranstalter, dass immer mehr Frauen ihre Liebe zu Tattoos entdecken, Anja Fünfstück ist sich sicher, dass die weiblichen Besucher deutlich in der Überzahl sind: "Der Anfangsbuchstabe der Kinder oder ein Spruch für die Kids, das wünschen sich immer mehr Frauen."

Neben den Ausstellern gab es für das Publikum auch ein Bühnenprogramm: Bei der Freakshow mit Mad SaintS wurde nicht nur mit Spritzen und Messern hantiert, der Darsteller tackerte sich sogar einen Geldschein an die Stirn. Weniger blutig ging es bei den Tattoo-Contests mit verschiedenen Themen zu, bei denen als Höhepunkt der Sieger "Best of day" gekürt wurde. Auch für das leibliche Wohl der Besucher war natürlich gesorgt.

Sabine Kaczynski