Jetzendorf
Geschenk für die Umwelt

Zukünftige Landwirte ackern für den Artenschutz im Landkreis

22.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:00 Uhr

Foto: DK

Jetzendorf (PK) Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Wald – dieser Einladung sind 18 Schüler des Sommersemesters der Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen gerne gefolgt. Statt Schreibstift und Heft nahmen sie Hammer und Schaufel zur Hand, um Lebensraum für seltene Arten zu schaffen.

Hintergrund der Aktion im Forst bei Jetzendorf war ein runder Geburtstag: Josef Konrad, seines Zeichens Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen, feierte unlängst seinen „60.“. Die dabei überreichten Geldgeschenke behielt er nicht für sich, sondern verteilte sie umgehend für den guten Zweck – unter anderem an die Pfaffenhofener Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz. Der wiederum investierte die Spende gemeinsam mit den freiwilligen Helfern der Landwirtschaftsschule in die Biotoppflege.

Theorie gab es an diesem Tag für die jungen Männer, die den Meistertitel als Landwirt anstreben, nur nebenbei. Beim Ausheben von Kleingewässern im idyllischen Purrbachtal erfuhren sie viel über die seltene Gelbbauchunke, die hier nun eine weitere Bleibe finden soll.

Eigenheimbeschaffung der anderen Art war beim Aufhängen von Nistkästen für fliegende Waldbewohner angesagt. „Altbayrisch, mit Querwand im Giebel“ so die Bauform der Kästen, die früher vom Geisenfelder Forstamt eingesetzt wurden. Höhlenbrütende Singvögel und Fledermäuse lieben diese, im Auftrag der LBV-Kreisgruppe nachgefertigten Modelle, besonders. „Sag noch mal einer, Tiere hätten keinen Sinn für Ästhetik“, meinte dazu lachend der Kreisvorsitzende Professor Hans Leppelsack, der von Amphibien-Betreuerin Angela Grau, Brachvogelexperten Siegfried Plank und Peter Heinzelmeier sowie Biolandwirt Armin Günter unterstützt wurde.

„Wir haben bei dem Projekt gerne mitgemacht“, lässt Alois Ilmberger, der an der Schule als Lehrkraft für Naturschutz und Landschaftspflege tätig ist, auch im Namen der beiden Referendarinnen in seiner Begleitung wissen. Es sei eine gute Gelegenheit gewesen, „unseren zukünftigen Bauern zu zeigen, dass man mit einfachen Mitteln viel für die Umwelt und den Artenschutz tun kann“.