Gerolsbach
Gerolsbachs Wasser wird teurer

10.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Gerolsbach (SZ) Die Wassergebühren in Gerolsbach steigen am 1. Januar an - zum Teil sogar drastisch. Dennoch sei die Gemeinde im Vergleich zum Umland immer noch sehr günstig, sagte Bürgermeister Martin Seitz.

Gerolsbach (bdh) Gerolsbach hat die günstigste Wasserversorgung in der Umgebung. Das berichteten am Mittwochabend im Gemeinderat Bürgermeister Martin Seitz (CSU) und Kämmerer Franz Haberer. Während die Verbrauchsgebühr nun ab 1. Januar moderat um zwölf Cent auf 66 Cent pro Kubikmeter ansteigt, fällt die Erhöhung bei der Zähler- oder Grundgebühr um einiges massiver aus. So sind für einen Standardzähler (bis 2,5 Kubikmeter) statt 6,12 Euro künftig 40 Euro fällig, für einen Zähler bis sechs Kubikmeter statt 9,24 künftig 100 Euro und für Zähler über sechs Kubikmeter künftig 160 Euro. Schon vor vier Jahren hätten die Gebühren laut Globalberechnung erhöht werden können, sagte Seitz. Damals, ergänzte Haberer, habe man die steigenden Ausgaben noch über die Rücklage der Wasserversorgung abfedern können. "Aber jetzt ist es so weit, dass wir an den Gebühren rumschrauben müssen", erläuterte Seitz. Es gebe sowohl personelle Gründe - Wassermeister Georg Ottinger geht in Altersteilzeit, ein Nachfolger muss eingestellt und geschult werden - als auch technische, denn das Leitungsnetz kommt in die Jahre. Zudem sollen neue Rücklagen gebildet werden.

Scharfe Kritik kam vom fraktionslosen Stefan Maurer. Zum einen fand er es "unseriös", lediglich die Gebühren unterschiedlicher Wasserversorger zu vergleichen. Vielfach würden die Investitionen ebenfalls über die Gebühren bezahlt und nicht, wie in Gerolsbach, über Beiträge. Zum anderen wetterte Maurer, dass die Einnahmen aus der Vermietung des Funkmasts am Wasserwerk nicht mehr in den Wasserhaushalt, sondern in den allgemeinen Haushalt fließen.

Seitz wies die Kritik zurück. Die Einnahmen aus dem Funkmast stünden allen Bürgern zu, nicht nur den Anschließern der gemeindlichen Wasserversorgung. "Und Herstellungsbeiträge hat die letzten 25 Jahre keiner mehr bezahlt", sagte der Bürgermeister. Das Thema könne damit als erledigt betrachtet werden. Lediglich Maurer und Annette Schütz-Finkenzeller (UB) stimmten gegen die Erhöhung.