Eichstätt
"German Gummi-Bears really wunderbar"

Mit 18 Schülern aus Gorey startete am Gabrieli-Gymnasium ein neuer Irland-Austausch

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Zum Start des Irland-Austauschs des GG war eine Woche lang eine Schülergruppe aus dem irischen Gorey in Eichstätt zu Gast; links hinten die GG-Organisatoren Christiane Schütz-Buckl (links) und Roland Albrecht (3. von links), rechts Schulleiter Adalhard Biederer, daneben die begleitenden Lehrkräfte aus Gorey, Edel McGrath (2. von rechts) und Patrick Kavanagh (3. von rechts). −Foto: Buckl

Eichstätt (buk) Deutsche Gummibärchen haben es ihnen angetan, die kennt man in Irland nicht: "Oh, these German Gummi-Bears are really wunderbar", flötete eine irische Schülerin vorige Woche, während sie bei einer Stadtführung Süßigkeiten kostete.

Insgesamt 18 irische Schülerinnen und Schüler statteten nun ihren Partnern vom Gabrieli-Gymnasium einen ersten Besuch ab. Damit startete am GG ein neuer Schüleraustausch mit der Gorey Community School nahe Dublin, mit rund 1600 Kindern die größte öffentliche Schule der Republik Irland.

In die Wege geleitet und organisiert wurde der neue Austausch durch die GG-Lehrerinnen Christiane Schütz-Buckl und Ulrike Steidl in Zusammenarbeit mit Musiklehrer Roland Albrecht. Der Kontakt war im Rahmen des "Erasmus Plus"-Projekts zustande gekommen, an welchem das GG beteiligt war. Dabei hatten sich deutlich Parallelen zwischen dem GG und der irischen Schule gezeigt: Beide sind von einer starken musischen Ausrichtung geprägt. So kam fast die gesamte Schülerschaft des GG in den Genuss eines Konzerts der Gäste mit irischer Musik und irischem Tanz in der Aula des GG, das mit frenetischem Applaus gefeiert wurde. Von einer gesteppten Polka, einem "Irish Reel" und irischen Folksongs wie "Maggie in the Woods", "Slow air" oder "The Kesh Jig", gesungen von Kayleigh Clancy und Aoife Doyle, waren die Zuhörer hingerissen: "Das hat ein bisschen Irland in unsere Aula gezaubert und uns in vorweihnachtliche Stimmung versetzt!", meinte Schulleiter Adalhard Biederer danach. Die Gäste aus Gorey wurden von Musiklehrerin Edel McGrath begleitet, die erstmals in Deutschland war, im Gegensatz zu ihrem Kollegen Patrick Kavanagh, der fünf Jahre lang in Berlin und Wuppertal Germanistik studiert hatte.

Am ersten Adventssonntag trafen die 18 Jungen und Mädchen aus Gorey gleichzeitig mit dem ersten Schnee in Eichstätt ein: "In Irland hatten wir seit sieben Jahren keinen Schnee mehr", schwärmt die 13-jährige Aoife. Auch das GG begeistert sie: Obwohl es weit weniger Schüler habe als die eigene Schule, sei hier alles "viel größer", es gebe "viel mehr Platz in den Klasszimmern". Ähnlich beeindruckt zeigt sich der 13 Jahre alte Tadhg Byrne, der bei einem Partner in Tauberfeld wohnt und von seinen Gasteltern zum "Roman Wall" gefahren wurde, also zum Limes. Er empfindet den Aufenthalt als "really cold", aber als "nice as well". Die 14-jährige Shauna freute sich über die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen, die ihr ihre Partnerin Elisabeth aus Hitzhofen bot.

Musiklehrerin Edel McGrath hat es vor allem die musikalische Ausstattung des GG angetan. Nie hätte sie vermutet, an einer Schule gleich vier Orgeln vorzufinden: "So etwas kennen wir nur aus unseren großen Kirchen!" Deutschlehrer Patrick Kavanagh ist von der hohen Aula des GG beeindruckt und wundert sich, dass es am GG drei Sporthallen gibt: "Wir haben für 1600 Schüler bloß eine." Eichstätt lasse sich mit Gorey vergleichen: "Beide Städte sind charmant und nicht ländlich."

Zum Programm der Gruppe gehörten Unterrichtsstunden in Englisch und Musik am GG, aber auch Besuche des Jura-Museums oder des Christkindlmarkts in Nürnberg. Nach einer Welfare Party am Donnerstagabend hieß es tags darauf Abschied nehmen. Nun freuen sich die Eichstätter auf den Gegenbesuch in Gorey im nächsten Frühjahr.