Langenmosen
Gerechte Punkteteilung

1:1-Remis in Langenmosen hilft dem BSV Berg im Gau ein großes Stück weiter

01.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Langenmosen (SZ) Ein fußballerischer Leckerbissen war es keinesfalls, den die DJK Langenmosen sowie der BSV Berg im Gau in ihrem sonntägigen Duell so boten. Aber wenigstens wurden die Punkte friedlich geteilt, denn am Ende stand es 1:1 (0:1) unentschieden.

Kreisliga Ostschwaben

Zunächst ein liebevoller Knutscher fürs Töchterchen, dann ein ordentlicher Schluck Weißbier: Jürgen Grammer hatte es nach dem Schlusspfiff überhaupt nicht eilig, um in die Kabine zu kommen. Die Partie zuvor beschäftigte den 30-Jährigen schon sehr - zumal es gerade für ihn selbst eine ganz besondere gewesen war. Stolze sechs Jahre lang hatte Grammer ja einst für den BSV gekickt - um dann, nach der Zwischenstation BC Aresing, vor rund zwölf Monaten bei der DJK zu landen. Dementsprechend gab es nun Schulterklopfen von beiden Seiten. Den eigentlich fast immer gut gelaunten Jürgen mögen sie einfach, sowohl in Langenmosen als auch in Berg im Gau.

Wobei die BSV-Fans ihn jetzt, an diesem Sonntagabend, doch ein bisschen schief anschauten. Musste das wirklich sein - ein Tor gegen den Ex-Klub, und dann auch noch ein euphorisches Jubeln? "In diesem Moment habe ich überhaupt nicht überlegt. Das waren einfach Emotionen pur", so der 30-Jährige fast schon entschuldigend.

"Dieser Moment", er war exakt in der 57. Minute: Daniel Schmid brachte die Kugel da von der linken Angriffsseite aus scharf nach innen, wo Grammer einen Tick schneller als BSV-Keeper Raphael Weber reagierte und eiskalt zum 1:1-Ausgleich vollendete.

Dass dies der letzte Treffer an diesem Nachmittag blieb, dass sich beide Mannschaften am Ende die Punkte teilten - unverdient war's aufgrund der gezeigten Leistungen vor rund 300 Zuschauern nicht. Wobei sich die zwei Erzrivalen in der Vergangenheit schon deutlich bessere Derbys geliefert hatten - spannendere, mit mehr Höhepunkten. Zugegeben, dem BSV reichte am Ende dieser eine Zähler - aber genau so kickte er auch: vor allem auf die Defensivarbeit bedacht, ohne irgendwelche Akzente nach vorne setzend.

"In unserer Situation kommt es nicht darauf an, zu glänzen - sondern zu punkten", sagte Berg im Gaus Fußball-Abteilungsleiter Simon Eisenberger völlig richtig. Besonders schön für ihn und seinen BSV: Das Unentschieden in Langenmosen bedeutet wohl schon jetzt den Klassenerhalt. Zugegeben: Wenn der TSV Kühbach seine drei letzten Saisonpartien allesamt gewinnen würde und das Berg im Gauer Team im gleichen Zeitraum höchstens einen Zähler ergattern, dann müsste der BSV am Ende doch noch in die Kreisklasse hinunter. Aber das scheint doch sehr unwahrscheinlich zu sein.

Zurück zum Derby in Langenmosen: Dass Abwehrchef Stefan Kellner nur rund vier Wochen nach seinem Außenband- und Kapselriss in Knöchel wieder zur Verfügung stand, tat der DJK natürlich immens gut - zumal zahlreiche andere Leistungsträger ja doch aus den verschiedensten Gründen fehlten. Auf BSV-Seite agierte Spielertrainer Marcel Kappelmaier erneut im Defensivzentrum, für die Ideen nach vorne sollte hauptsächlich Daniel Marx sorgen. Wobei das Hauptaugenmerk der Gäste eben doch ganz klar auf dem Halten der Null lag.

So plätscherte das Match eher dahin. Die Langenmosener wirkten schon bemüht und versuchten, nach vorne so etwas wie Druck zu entwickeln - aber es kam kaum etwas dabei heraus. So war der einzige Höhepunkt der ersten halben Stunde ein negativer - denn DJK-Goalgetter Tobias Stegmeir verletzte sich in der 22. Minute so schwer am rechten Fuß, dass er humpelnd vom Feld musste. Also die nächste Schwächung für die sowieso schon dezimierte Truppe der Blauweißen.

In der 37. Minute sah der BSV dann die Zeit gekommen, erstmals gefährlich auf den DJK-Kasten zu schießen - und siehe da, der Ball war sofort drin! So reagierte Marx nach einem Langenmosener Abwehrschnitzer blitzschnell und bediente Philip Gadletz, der per Flachschuss aus 18 Metern Entfernung dem DJK-Keeper Maximilian Oswald keine Abwehrchance ließ. Die Reaktion der Platzherren: ein Lattenkopfball von Kellner im Anschluss an einen Eckstoß (41.). Und nach einer Unsicherheit von Weber war Grammer dann zu überrascht, um die Kugel über die Torlinie zu drücken (42.).

Nach dem Seitenwechsel gingen die Langenmosener noch mehr Risiko. So feierte Christoph Engel sein Comeback nach mehrmonatigem Asien-Aufenthalt, für ihn rückte Grammer von der Innenverteidigung in den Sturm (54.). Und nur 180 Sekunden später zahlte sich das eben mit dem Treffer zum 1:1-Endstand aus.

Also ein Remis am Ende. "Dabei wollten wir doch eigentlich unbedingt gewinnen", so Grammer leicht enttäuscht - während BSV-Abteilungsleiter Eisenberger zufrieden grinste: "Wir wollten etwas holen, das taten wir nun auch."