Riedenburg
Gerätehaus kommt unter die Spitzhacke

Stadtrat bewilligt knapp 193000 Euro für Baumeisterarbeiten am neuen Feuerwehrgebäude in Baiersdorf

28.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:53 Uhr
Das alte Feuerwehrhaus in Baiersdorf ist ausgeräumt und wird bald einschließlich des Schuppens dahinter abgerissen, um einen Neubau zu ermöglichen. −Foto: Rast

Riedenburg - Der Neubau des Feuerwehrhauses im Riedenburger Ortsteil Baiersdorf kann starten. Der Stadtrat billigte in seiner Sitzung am Donnerstagabend das Angebot für die Baumeisterarbeiten in Höhe von 192785 Euro brutto. Der Auftrag geht an die Firma Goppold, die ebenfalls in Baiersdorf beheimatet ist, und sich als wirtschaftlichster Bieter erwies. Der Abbruch des inzwischen ausgeräumten alten Feuerwehrhauses und des dahinter liegenden Schuppens soll in den nächsten Tagen über die Bühne gehen.

Die Ausschreibung war am 1.Juli erfolgt. Es wurden 13 Firmen angefragt, allerdings nur vier Angebote abgegeben. Die erste Kostenschätzung aus dem Jahr 2018 hatte für die Baumeisterarbeiten 171000 Euro brutto betragen, eine weitere aus dem Jahr 2020 wegen der allgemeinen Kostensteigerungen in der Baubranche dann 189000 Euro brutto ergeben. Die Auftragssumme liegt somit um knapp 3800 Euro brutto über der Kostenberechnung. Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) hatte sich aufgrund verwandtschaftlicher Verbindungen zur Baufirma Goppold nicht an der Abstimmung beteiligt. Die Abstimmung und Diskussion im Stadtrat ging unter der Federführung von Vize-Bürgermeister Martin Schwarzmeier (Bürgerliste) über die Bühne.

Die CWG-Stadträtin Annette Eichenseer, die ebenfalls in Baiersdorf lebt, berichtete von umfangreichen Gesprächen, die man wegen der möglichen Eigenleistungen mit der Feuerwehr geführt habe. Dabei sei es unter anderem um das Gerüst und den Bauzaun gegangen. Der CSU-Stadtrat Sepp Fuchs bemängelte diese Vorgehensweise. Man hätte vor der Abstimmung über die Baumeisterarbeiten präzise festlegen müssen, wie hoch die Eigenleistungen der Feuerwehr sind. Fuchs lehnte die Auftragsvergabe am Ende ab.

Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG), der auch Vorsitzender der Baiersdorfer Feuerwehr ist, kündigte auf Nachfrage unserer Zeitung an, dass es seitens der Aktiven "Eigenleistungen, wo immer es geht", geben werde. Die Einsatzfähigkeit der Baiersdorfer Feuerwehr sei während der Bauphase gewährleistet. Der Anhänger mit den Löschmitteln stehe bei Kommandant Manfred Schmid, ihre Spezialkleidung hätten die Feuerwehrleute derzeit bei sich zuhause aufbewahrt.

Auch der CWG-Fraktionssprecher Karl Freihart bedauerte in der Sitzung, dass der Stadtrat den Wert der Eigenleistungen nicht kenne. Er sei sich aber sicher, dass sich die Baiersdorfer Feuerwehr "enorm für ihr Haus einsetzen" werde. Kurt Schiefer, der Fraktionssprecher der Bürgerliste, rief die Mitglieder der Feuerwehr zu verstärktem Engagement auf, damit sich die Gemeinde Geld spare. Max Sedlmeier, der Fraktionssprecher der CSU, begrüßte, dass das Angebot der Baufirma sehr nah an der Kostenberechnung liege und dieses nur leicht überschreite.

Bei der nächsten Sitzung des Stadtrates im September sollen dann die weiteren Gewerke für den Neubau des Feuerwehrhauses vergeben werden, darunter die Zimmerer-, die Dachdecker-, die Spengler-, die Elektro-, die Heizungs-, die Sanitär-, die Schreiner- und die Verputzarbeiten. Die Ausschreibungen dafür werden derzeit fertiggestellt. Die Angebotseingänge erwartet die Stadtverwaltung zwischen Anfang und Mitte August.

Das Gerätehaus misst 15 mal 8,3 Meter und wird damit deutlich größer als das bestehende alte Gebäude. Die Ausmaße der Fahrzeughalle betragen zehn mal 4,5 Meter, womit gewährleistet ist, dass nach der Fertigstellung ein Feuerwehrfahrzeug Platz hat und der Anhänger ausrangiert werden kann. Außerdem entstehen ein Technikraum, Umkleidemöglichkeiten, Sanitäranlagen für Frauen und Männer, ein Kommandantenbüro, eine Abstellkammer, eine Teeküche sowie ein Schulungsraum. Damit erfüllt die Baiersdorfer Wehr dann die vorgeschriebenen Kriterien.

rat