Vohburg
Geradeaus geht's im Leben auch nicht

Gabi Lodermeier kommt mit ihrem Programm "Frau Veiglhofer verpilgert sich" in den Vohburger Kultur-Stadl

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Unterwegs war Gabi Lodermeier auf dem Jakobsweg. Die Kabarettistin hat dabei so einiges erlebt, was sie in ihrem Programm "Frau Veiglhofer verpilgert sich" verarbeitet hat. - Foto: Basterski

Vohburg (DK) Die Kabarettistin Gabi Lodermeier kommt am Freitag im Rahmen des Kulturherbstes in den Kultur-Stadl nach Vohburg und präsentiert ihr Programm "Frau Veiglhofer verpilgert sich" - spanisch umrahmt von Laurenz Schoon an der Konzertgitarre.

Sie berichtet darin von ihren Erlebnissen auf dem Jakobsweg und lädt dazu ein, "humoristische Pralinen" zu genießen.

 

Frau Lodermeier, Sie sind also den Jakobsweg gegangen?

Gabi Lodermeier: So ist es. 1999 ist der Gedanke zum ersten Mal aufgetaucht. Ich war Wanderführerin auf Teneriffa und ein Kollege hat mich darauf aufmerksam gemacht. Anfangs habe ich das nur als sportliche Herausforderung gesehen. Nach Schicksalsschlägen habe ich aber einen spirituellen Zugang gefunden. 2010 habe ich mich dann auf den Weg gemacht.

 

Und so viel dabei erlebt, dass es einen ganzen Abend füllt.

Lodermeier: Allerdings. Ich habe viele Dinge gesehen. Auch Zahlreiches, das weniger spirituell ist, und darüber möchte ich als Kabarettistin berichten. Im Vordergrund meines Programms steht schließlich der Humor. Ich habe humoristische Pralinen ausgearbeitet - die sind normalerweise für jeden etwas. Ein Kontrastpunkt dazu ist Laurenz Schoon mit seiner Konzertgitarre.

 

Inwiefern?

Lodermeier: Seine lateinamerikanischen und spanischen Stücke betonen die Tiefsinnigkeit des Wegs. Man darf ja nicht vergessen, dass vor Jahrhunderten Menschen diesen - damals noch lebensgefährlichen - Weg in ihrer tiefsten Verzweiflung gegangen sind. Ich trage ja die meiste Zeit den Witz vor mir her.

 

Sie sprechen von lustigen Begebenheiten auf ihrer Reise. Was haben Sie denn dabei konkret erlebt?

Lodermeier: Ich hatte zum Beispiel ein Buch von Joos über die Routen des Jakobswegs vorne in meinen Bauchgurt eingeklemmt. Joos kenne ich persönlich und habe sogar mit ihm zuvor noch über meine Reise sowie Bedenken gesprochen. Auf alle Fälle bin ich dann meinen Weg gegangen und plötzlich kommt Joos von der Seite und fragt mich, ob seine Wegbezeichnungen denn noch stimmen würden.


Und, waren sie denn noch korrekt?

Lodermeier: Ja, aber verlaufen habe ich mich trotzdem oft. Am Anfang bin ich durch Aragonien gewandert - dieses Stück des Jakobswegs wird nicht viel begangen. Also waren da eher weniger Wegweiser. Dann habe ich hin und wieder nicht aufgepasst und bin woanders gelandet. Insgesamt bin ich circa 100 Kilometer mehr gelaufen. Aber ich habe auch viele Umwege gemacht, weil ich Dinge abseits meiner Route sehen wollte. Umwege gehören aber dazu - das ist ja wie im Leben auch. Wenn man immer nur den geraden Weg nehmen will, wird man oft zu schnell und schießt dadurch über das Ziel hinaus.

 

Waren Sie denn schon einmal in Vohburg?

Lodermeier: In Vohburg selbst war ich noch nicht. Aber in der Umgebung schon. So genau kann ich das allerdings nicht sagen. Geografisch bin ich nämlich nicht überaus begabt.

 

Das Gespräch führte

Laura Schabenberger.