Geplante Fotovoltaikanlage sehr umstritten

08.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:36 Uhr

Heftige Diskussionen in Grampersdorf: Investor Albert Meier (vorne, links) und Ortssprecher Alfons Fehlner (Mitte) waren sich in ihren Ansichten nicht einig. Auch Bürgerinnen und Bürger aus der Ortschaft hörten beim Ortstermin des Bauausschusses den Debatten zu. - Foto: Riedl

Beilngries/Grampersdorf (DK) Der Antrag eines heimischen Investors, in der Nähe des neuen Gewerbegebietes eine riesige Freiflächen-Fotovoltaikanlage zu errichten, stößt bei einigen Grampersdorfern auf Ablehnung. Gestern machte sich der Bauausschuss des Stadtrats ein Bild vor Ort.

Albert Meier, Geschäftsführer der AGM Invest GmbH & Co. KG, möchte investieren und erklärte sich aufgrund von Protesten aus dem Dorf gestern Nachmittag beim Ortstermin bereit, die von ihm beantragte Anlagenfläche auf die Hälfte zu reduzieren, sie würde demnach nur noch 212 mal 105 Meter betragen. 44 000 Quadratmeter habe man ursprünglich vorgesehen. "Wenn die Anlage kommt, wird sich vom Dorf aus ein grauenhafter Anblick bieten", befürchtete eine Frau aus dem Dorf. Auch Ortssprecher Alfons Fehlner zeigte sich ganz und gar nicht begeistert: "Wir sehen die im Tal liegende Anlage von oben, wir schauen voll drauf." Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) ließ die Entfernung der geplanten "reduzierten" Anlage zum Dorf durch Stadttechniker Thomas Seitz ausmessen. Das Ergebnis: Der Abstand würde stattliche 294 Meter betragen.

In der sich anschließenden öffentlichen Sitzung des Bauausschusses verlas die Bürgermeisterin Auszüge aus einem von Albert Meier eingereichten Schreiben. Danach habe der Investor wegen Kritik von Seiten des Ortssprechers in fast allen Haushalten in Grampersdorf in persönlichen Gesprächen den Lageplan und den Bau der geplanten Fotovoltaikanlage erläutert. Fünf Familien hätten sich gegen den Bau ausgesprochen, weitere fünf der Stimme enthalten. 30 Familien hätten keine Einwände gegen die Realisierung auf dem geplanten Standort. Das mit der Planung der Fotovoltaikanlage beauftragte Landschaftsarchitekturbüro habe ihn darauf hingewiesen, dass nach einem Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums des Innern bei der Bauleitplanung von solchen Anlagen Standorte in Anbindung an Siedlungseinheiten und noch besser an Gewerbegebiete, wie hier in Grampersdorf gegeben, zu bevorzugen seien.

Der Bauausschuss entschied nach kurzer Debatte, von einer Empfehlung an den Stadtrat abzusehen. Manfred Thoma (FW) erachtete den Standort als voll geeignet für eine Fotovoltaikanlage. Jochen Maurer (CSU) und Alfons Fehlner (CSU) sprachen von widersprüchlichen Plänen. Der Investor solle einen neuen Plan mit allen wichtigen Details einreichen. Dieser Ansicht waren schließlich auch die übrigen Räte. Gemeindechefin Brigitte Frauenknecht: "Jede Fraktion soll diesen vor der Entscheidung in der Stadtratssitzung durchdiskutieren."