Göggelsbuch
Georgskirche feiert Geburtstag

Göggelsbucher Gotteshaus wird 300 Jahre alt Bischof Gregor Maria Hanke zelebriert Festgottesdienst am 18. September

09.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:20 Uhr

300 Jahre alt ist die Georgskirche in Göggelsbuch, ein Juwel unter den Barockkirchen Bayerns. Der runde Geburtstag wird am Sonntag, 18. September, mit Bischof Gregor Maria Hanke gebührend gefeiert. - Foto: Sturm

Göggelsbuch (HK) 300 Jahre wird die St.-Georgskirche in Göggelsbuch, und dieser runde Geburtstag wird gebührend gefeiert. Bischof Gregor Maria Hanke wird am Sonntag, 18. September, nach Göggelsbuch kommen und das Pontifikalamt mit den Geistlichen aus Allersberg und allen Gläubigen feiern.

Mit einem großen Kirchenzug werden die Feierlichkeiten beginnen. Aufstellung dazu ist um 9.45 Uhr am Feuerwehrhaus. Um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst. Im Anschluss daran findet ein Stehempfang im beziehungsweise hinter dem Pfarrhaus statt.

Die St-Georgskirche ist ein kleines Juwel unter den Barockkirchen Bayerns. Dies hat der frühere langjährige Ortspfarrer der Expositurgemeinde Gustav Schreier gesagt und auch in einem Abdruck aus dem Jahre 1973 niedergeschrieben. Seine letzte Ruhestätte fand er im Göggelsbucher Friedhof, der rings um die Kirche angelegt ist. Göggelsbuch birgt den Namen des Schutzheiligen Georg in sich, denn Göggelsbuch heißt nichts anderes als Georgsberg, wie es in früheren Berichten heißt. Zur Expositur gehören neben Göggelsbuch die Orte Lampersdorf, Schönbrunn, Eismannsdorf, Riedersdorf, Kronmühle, Zwiefelhof und Grashof.

Interessant ist ein Blick in die Geschichte. Schon im 11. Jahrhundert wurde in Göggelsbuch die erste Kapelle - wahrscheinlich von Ebenried aus - im romanischen Stil erbaut. Über ihr wurde der heutige Kirchturm errichtet. In der Sakristei ist noch gut die ursprüngliche romanische Eingangstür zu erkennen. Im 15. Jahrhundert wurde ein Kirchlein erbaut, das wahrscheinlich den Raum von der Kommunionbank bis zur Sakristeitüre umfasste, wo jetzt der Hoch- und der Volksaltar stehen. Hinter dem Stephanus-Altar ist noch ein inzwischen zugemauertes Fenster zu erkennen. 1480 wurde eine Frühmessstiftung in Göggelsbuch mit Kirche zum heiligen Georg, Filialkirche von St. Nikolaus in Ebenried, errichtet.

Bis 1627 gehörte Göggelsbuch zur Pfarrei Ebenried, die in der Reformationszeit unterging. Göggelsbuch wurde im gleichen Jahr in die Pfarrei Hilpoltstein inkorporiert. 1684 wurde ein neuer Altar für die Kirche angeschafft. Mit dem Bau der heutigen Expositurkirche, die am 16. September 1716 eingeweiht wurde, begann man 1684. Das Deckengemälde, das den heiligen Georg im Himmel zeigt, wo ihm Maria den Siegeskranz überreicht, entstand 1733. Die Stuckaturen führte der italienische Meister Hieronymus Andrioli aus.

Im Jahre 1927 wurde eine Orgel der Firma Bittner aus Eichstätt eingebaut, die die alte aus dem Jahre 1733 ersetzte. Am 7. Juli 1928 kam es zur Errichtung der Expositur Göggelsbuch, wozu die Gemeinde durch Überlassung des Schul- und Mesnerhauses Nummer 42 mit Zubehör und Garten beitrug. Verbrieft wurde dies am 3. April 1930. Bei der Errichtung der Expositur wurden Eismannsdorf, Lampersdorf und Riedersdorf aus der Pfarrei Allersberg ausgepfarrt und der Expositur inkorporiert. Erst 1930 kam Schönbrunn dazu. 1945 wurden Turm und Kirchendach schwer beschädigt. Die vorrückenden US-amerikanischen Truppen hatten auf dem Kirchturm SS-Beobachter vermutetet.

Bei der Innenrenovierung Anfang 1960 wurde ein elektrisches Läutwerk eingebaut. Mehrmals wurden in all den Jahren der 300-jährigen Geschichte Renovierungen und Sanierungen an und in der Kirche sowie am Kirchturm durchgeführt. Es wurde ein neuer Volksaltar eingebaut, der feierlich von Bischof Mixa eingeweiht wurde, und auch der Friedhof wurde neu angelegt und die Friedhofsmauer ringsum erneuert.

Die letzte große Anschaffung, die von der Kirchenverwaltung und den Bürgern gestemmt werden musste, war die neue Sandtner-Orgel im Jahre 2013 für 150 000 Euro. "Hurra, unsere neue Orgel ist da", schrieb damals Pfarrer Peter Tontarra in der Festschrift zur Einweihung. "Es ist eine besondere Leistung, die die Expositurgemeinde mit knapp 500 Katholiken erbracht hat", hielt er weiter in seinem Dank an alle und besonders an Kirchenpfleger Georg Deininger und sein rühriges Team fest. Deininger wie seine Vorgänger Hans Dotzer und Karl Hofbeck mit den Mitgliedern der Kirchenverwaltung waren Garant dafür, die Kirche und alles was dazugehört stets auf Vordermann zu bringen und alles intakt zu halten.