Beilngries (DK) Analysis, Geometrie und Wahrscheinlichkeitsrechnung: Mit den Mathematikaufgaben sind die Gymnasiasten am Freitag in ihre Abiturprüfungen gestartet. In Beilngries wollen diesmal 97 junge Menschen ihre Schulzeit erfolgreich abschließen.
Die Aufregung ist groß. Ein schneller Schluck aus der Wasserflasche, der Traubenzucker liegt schon längst bereit, die Blicke wandern immer wieder zur Turnhallenuhr. Noch fünf Minuten, gleich beginnt für 97 Beilngrieser Abiturienten die Prüfungsphase. Schulleiter Reinhold Bauer und einige Lehrkräfte gehen durch die Reihen. Hier ein netter Spruch, da ein beruhigendes Wort. Es sind jedes Jahr aufs Neue ganz besondere Tage, wenn die Absolvia zu ihren großen Prüfungen schreitet. Die erste erfreuliche Nachricht steht schon fest: Alle Schüler, die in die zwölfte Jahrgangsstufe gestartet sind, dürfen jetzt auch zum Abitur antreten. Jeder hat die entsprechenden Noten erreicht. "Es war bei allen nicht mal besonders eng", so der Schulleiter.
Punkt 9 Uhr, jetzt geht es los. In den vergangenen Jahren mussten die Gymnasiasten zu Beginn in Deutsch ran, diesmal ist es die Matheprüfung geworden. "Eine Anspannung ist bei den Schülern natürlich da, einige haben besonders vor Mathe Angst", sagt Bauer. Für ihn und seine Lehrkräfte hat der Arbeitstag bereits um 5 Uhr begonnen. Die Lehrer sichten die Aufgaben und wählen aus, mit welchen Fragestellungen sich ihre Schützlinge letztlich auseinandersetzen müssen.
Bei der Matheprüfung gibt es eine Besonderheit. Die Schüler sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine darf für einen Teil der Aufgaben den Computer verwenden, die andere löst alle Fragen klassisch mit Stift und Papier. Der Unterricht in den vergangenen beiden Jahren war bereits auf die jeweilige Herangehensweise abgestimmt.
Am Freitagmittag ist die erste Etappe dann bereits geschafft. Während die anderen Kinder und Jugendlichen im Schulhaus in ein entspanntes Wochenende starten, machen sich die Abiturienten aber wohl spätestens am Samstag schon wieder an den Lernstoff für die nächsten Prüfungen. Am Dienstag wird es wieder ernst, dann ist Deutsch an der Reihe. Am Freitag treten die jungen Erwachsenen dann zur dritten schriftlichen Prüfung in dem von ihnen selbst ausgewählten Fach an. Dabei gibt es erneut Besonderheiten, wie Bauer erläutert. Bei der Englischprüfung ist zum Beispiel ein Hörverständnisteil enthalten.
Nach dieser aufregenden Woche steht dann erst einmal eine kleine Verschnaufpause an. Bis nach den Pfingstferien haben die Abiturienten Zeit, sich von den ersten Prüfungen zu erholen und sich gleichzeitig auf den Endspurt vorzubereiten. Von 30. Mai bis zum 10. Juni sind dann für jeden Absolventen zwei mündliche Tests angesetzt. Am Freitag, 24. Juni, findet schließlich die feierliche Zeugnisübergabe mit anschließendem Ball statt.