Ingolstadt
Geölte Weichenstellung

Bahn verlängert ihre Abstellgleise am Nordbahnhof in großem Stil

07.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:22 Uhr

Noch eine Mondlandschaft: Nach dem Bau der Abstellgleise will die Bahn auf ihrem Gelände zwischen Nordbahnhof und Hindenburgstraße auch wieder neue Bäume als Ersatz für gerodete pflanzen - Foto: Rössle

Ingolstadt (reh) Die Hindenburgstraße ist einmal mehr Schauplatz einer großen Baustelle. Nachdem Busdepot und Parkhaus am Nordbahnhof stehen, wird weiter nördlich gegraben: Die Bahn verlängert großflächig ihre Abstellgleise. Der Untergrund wird nach einem Sanierungskonzept ausgetauscht.

Die Bahn verlängert alle fünf Abstellgleise, die es am Nordbahnhof gibt, von rund 1,36 auf über 3,79 Kilometer Länge, wie es in einer Mitteilung heißt. Der Schienenverkehr in der Region werde weiter zunehmen, erklärt die Bahn. Hintergrund dürfte freilich Audi sein, das tausende Neuwagen mit Autotransportern über die Schiene zum Kunden schickt.

Für die neuen Abstellflächen wird der gesamte Streifen im Eigentum der Bahn an der Hindenburgstraße bis hin zum neuen Parkhaus verwendet. Die Haufen wachsen dort bereits: Fein säuberlich getrennt liegt Erdreich, bevor es mit Lkw abtransportiert wird. Andere Lastenwagen liefern frische Erde an. Der Boden muss ausgetauscht werden. Manchmal liegt der Geruch von Öl in der Luft. Unter anderem hatte hier der Mineralölhändler Stiebor seit den 1950er Jahren eine Verladestation. „Die Auflage der Stadt war, dass der Untergrund saniert werden muss“, sagt Stadtsprecherin Ingrid Schmutzler auf Anfrage.

Die Bahn hatte in Absprache mit dem städtischem Umweltamt, dem Wasserwirtschaftsamt und dem bisherigen Pächter ein Sanierungskonzept vorgelegt. Unter „gutachterlicher Auflage eines Ingenieurbüros“ wird die Sanierung des Bodens betrieben. Sie ist schon weit fortgeschritten und in einigen Flächen sogar fast fertig. Es laufe bereits die Rückverfüllung, heißt es aus dem Rathaus. „Man hat weniger Schadstoffe gefunden als erwartet“, berichtet Schmutzler über die entdeckten Mineralölkohlenwasserstoffe. Die Gleise können also kommen.