Berg im Gau
Genug Qualität, aber zu dünner Kader

Altlandkreisvereine vor dem Start in die neue Fußballsaison (7): der BSV Berg im Gau

23.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:54 Uhr
Früher höherklassig unterwegs, jetzt Chef beim BSV in der Kreisklasse Neuburg: Mariusz Suszko, der neue Spielertrainer der Berg im Gauer Fußballer. −Foto: M. Schalk

Berg im Gau (SZ) Ein klangvoller Name auf der Spielertrainerposition, ein extrem kleiner Kader: Der BSV Berg im Gau schwankt vor seinem Saisonstart in der Kreisklasse Neuburg zwischen Freud und Leid.

Vor allem in der Offensive drückt der Schuh aus Sicht der BSV-Verantwortlichen noch besonders.

Rückblick
Die erste Saison nach dem Kreisligaabstieg verlief für Berg im Gauer Verhältnisse relativ unruhig. Mit Martin Finkenzeller, Jörg Kuttenreich und Michael Pawlitschko hatten gleich drei verschiedene Trainer das Sagen. "Es war schon ein schwieriges Jahr, das wir den Umständen entsprechend aber doch ganz gut gemeistert haben", sagt Abteilungsleiter Simon Eisenberger. Ihre Saison schlossen seine Berg im Gauer dann auf Tabellenplatz acht ab, so dass Pawlitschko als letzter Trainer im Saisonfinale beim Blick auf die Tabelle keinerlei Sorgen mehr hatte. "Speziell nach der Winterpause haben wir es dann doch ganz gut gemacht", so Eisenberger, dessen BSV in jeder Halbserie 16 Punkte holte und auch in puncto Heim- (17) und Auswärtsbilanz (12) eine recht ausgeglichene Runde spielte.

Trainer
Nach drei Übungsleitern in der vergangenen Saison wollen die Berg im Gauer nun definitiv Kontinuität auf der Trainerposition. Dafür sorgen soll mit Mariusz Suszko ein klangvoller Name im Amateurfußball. FC Augsburg, 1. FC Kaiserslautern, SV Waldhof Mannheim, SV Seligenporten, FC Pipinsried - ja, die Klubs, deren Trikots der 32-jährige bislang getragen hat, können sich definitiv sehen lassen. Beim BSV sind sie aber nicht nur von den fußballerischen Fähigkeiten ihres neuen Vorturners begeistert. "Dass Mariusz spielerisch überragend ist, war ja fast klar. Aber wie engagiert er bislang zu Werke geht, das ist einfach nur toll", sagt Eisenberger, der sogar etwas ins Schwärmen gerät: "Für was unser neuer Trainer alles einen Blick hat, um was er sich kümmert - das ist einfach nur sensationell. Seine Verpflichtung ist für uns ein absoluter Glücksgriff. "

Kader
Beim Blick auf das Personal bekommt der Abteilungsleiter allerdings dann doch ein paar Sorgenfalten. Und zwar nicht, weil die Qualität im Kader nicht vorhanden wäre. "Er müsste nur etwas breiter sein, ist in dieser Saison schon sehr auf Kante genäht", erklärt Eisenberger, der mit Manuel Sojer, Andreas Knauer und Neuzugang Daniel Schölzke schon jetzt drei Langzeitverletzte zu beklagen hat. "Viel darf bereits jetzt nicht mehr passieren, gerade im Offensivbereich sind wir fast zu dünn besetzt", weiß der Abteilungsleiter und spielt damit auch auf das Karriereende von Stefan Bichler an: "Er hätte uns in dieser Spielzeit schon noch einmal gut zu Gesicht gestanden, gerade weil wir nun einen Trainer haben, der Stürmer mit Pässen super füttern kann. " Positiv ist, dass gleich drei Nachwuchsspieler in den Seniorenbereich gewechselt sind, die alle ihre Chance in der ersten Mannschaft bekommen sollen. "Die drei Jungs machen es bislang richtig gut, alle drei haben das Zeug dazu, uns weiterzuhelfen", unterstreicht Eisenberger.
Perspektive
Prinzipiell sieht Eisenberger den Kader als stark genug an, um im oberen Drittel der Tabelle mitzumischen. "Durch die drei Langzeitverletzten hat sich diese Zielsetzung aber wohl schon wieder erledigt", weiß der Abteilungsleiter, der nun hofft, dass sein BSV eine ähnliche Rolle wie in der vergangenen Spielzeit einnehmen wird: "Wenn wir uns wieder im Mittelfeld einpendeln, wäre das absolut in Ordnung, Druck werden wir jedenfalls keinen aufbauen. "

Tipp
Was die Meisterschaft angeht, erwartet Eisenberger wie schon in den vergangenen Jahren einen heißen Kampf an der Tabellenspitze. "Der SV Klingsmoos, der FC Rennertshofen und die SpVgg Joshofen-Bergheim werden meiner Meinung nach ganz vorne dabei sein", schätzt er.

SZ-Prognose
Berg im Gau's Verantwortliche gehen absolut realistisch in die anstehende Saison. Durch Fußballer wie ihren neuen Spielertrainer hat der BSV definitiv Qualitäten, die den Abstiegskampf ausschließen. Zu mehr als einem Mittelfeldplatz dürfte es aber nicht reichen - weil ein echter Torjäger fehlt und die Defensive wahrscheinlich auch in dieser Saison nicht die Qualität einer echten Spitzenmannschaft erreichen wird. Zur Erinnerung: In der abgelaufenen Runde kassierten die Berg im Gauer 62 Gegentore in 26 Spielen, nur drei Teams mussten noch mehr Treffer hinnehmen. Es deutet also alles darauf hin, dass der BSV auch in der Saison 2019/2020 am Ende eine Position im gesicherten Mittelfeld einnimmt.

 

KADER DES BSV BERG IM GAU

Torwart Wolfgang Seel, Markus Mayr, Johannes Steierl.

Abwehr

Johannes Heinrich, Lukas Heinrich, Manuel Mayer, Bernhard Siegl, Markus Steierl.

Mittelfeld und Angriff

Christian Fröhlich, Andreas Knauer, Jonas Müller, Niklas Müller, Johannes Angermayr, Thomas Kienast, Manuel Sojer, Fabian Busch, Michael Pawlitschko, Marius Suszko, Julian Winter, Daniel Schölzke.

Zugänge
Mariusz Suszko (SV Karlshuld), Daniel Schölzke (FC Ehekirchen), Fabian Busch, Julian Winter und Johannes Steierl (alle aus der eigenen Jugend).

Abgänge
Philipp Kurzhals (DJK Brunnen), Tobias Mayr, Stefan Bichler, Michael Roßkopf (alle Karriereende).

Christian Bork