"Gentechnik-Freilandversuche müssen weg"

13.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr

Das Gespräch mit den Bürgern suchte SPD-Landtagskandidatin Astrid Welter-Herzberger (rechts) auf dem Pfaffenhofener Sparkassenplatz – in diesem Fall ging es um die Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen. - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (em) "Nur wer handelt, kann verändern": Unter diesem Motto machte Astrid Welter-Herzberger, Landtagsdirektkandidatin der SPD im Stimmkreis Pfaffenhofen/Schrobenhausen, im Rahmen ihrer "Dialog-Tour" jetzt auch in der Kreisstadt Station.

Auf dem Pfaffenhofener Sparkassenplatz suchte die SPD-Politikerin aus Brunnen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) den Kontakt mit den Bürgern, auch der Pfaffenhofener Kurier schaute zu einem Pressegespräch vorbei. "Ich lebe seit nunmehr zehn Jahren in diesem wunderschönen Land", betonte dabei die SPD-Direktkandidatin, "Bayern ist mir zur Heimat geworden". Geboren ist Astrid Welter-Herzberger in Andernach, einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz. Von dort habe sie ihr Leben an verschiedene Orte innerhalb Deutschlands geführt, "doch nirgendwo habe ich mich so schnell zu Hause gefühlt, wie hier". Die 46-Jährige lebt in Brunnen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, sie hat drei Kinder, davon zwei Pflegekinder.

Als ihre politischen Schwerpunkte bezeichnete Astrid Welter-Herzberger einen zukunftsfähigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und einen Agro-gentechnikfreien Landkreis. In Sachen ÖPNV betonte die Direktkandidatin, dass sie zwar zu der Situation der einzelnen Orte im Landkreis Pfaffenhofen noch nicht viel sagen kann, aber: "Ich weiß, dass hier der ÖPNV ähnlich schlecht strukturiert ist, wie im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen – und das ist eine Katastrophe". Es sei einfach unmöglich, dass Menschen, die nicht Auto fahren können oder wollen, nicht von der Stelle kommen und damit vom öffentlichen Leben abgeschnitten seien. Zur Finanzierung meinte Welter-Herzberger: "Es ist immer eine Sache des Wollens – Geld ist genug da. Es muss daran gearbeitet werden, dass die Mittel anders verteilt werden."

Zum Thema Gentechnik führte die SPD-Politikerin aus, dass "ich überhaupt keine Gegnerin der Gentechnikforschung bin." Sie sehe aber nicht ein, dass Gentechnik-Freilandversuche gemacht werden müssen, wenn die gleichen Versuche unter den entsprechenden Gegebenheiten auch im geschützten Raum ablaufen können. "Deswegen sage ich: Die Freilandversuche müssen weg – das gehört ins Labor." Solche Versuche sollten ihrer Meinung nach erst dann durchgeführt werden, wenn im Labor sichergestellt werden konnte, dass "draußen" nichts passieren kann.

Abschließend betonte Astrid Welter-Herzberger: "Ich bin keine, die sagt, ich weiß schon alles und das weiß ich besser als jeder andere und deswegen brauche ich mich nicht mit den Menschen zu unterhalten. Ich suche das Gespräch mit den Leuten, denn ich habe festgestellt, dass dabei ganz oft Dinge ans Tageslicht kommen, an die ich selber noch gar nicht gedacht habe, weil ich davon nicht betroffen bin."

Dem Ausgang der Landtagswahlen im September blickt die 46-Jährige durchaus optimistisch entgegen: "Ich glaube, dass die Chancen recht gut ausschauen, ich persönlich tippe mal auf 23 bis 25 Prozent, das ist durchaus machbar."