Hilpoltstein/Schwabach (HK) Eine Ära endet bei der Malerinnung Mittelfranken Süd. Nach 30 Jahren legt Roland Barthel den Vorsitz im Prüfungsausschuss nieder. Die anstehenden Wahlen seien für ihn der Anlass, die Aufgabe in jüngere Hände zu übergeben, sagte er bei der Jahresversammlung.
Barthel, der seit 1978 als Prüfungsvorsitzender und Lehrlingswart im Vorstand der Innung tätig ist, hat in dieser Zeit nach eigenen Aussagen weit über 2000 Lehrlingen die Gesellenprüfung abgenommen. In diesen 30 Jahren habe er stets ein hervorragendes Verhältnis mit der zuständigen Berufsschule und dessen jeweiligem Schulleiter gepflegt
Er danke Roland Barthel für die "herausragende Lebensleistung", die er neben der Führung des eigenen Betriebs für das Malerhandwerk nicht nur auf Innungs-, sondern auch auf Bezirksebene ehrenamtlich erbracht habe, sagte Obermeister Hanno Dietrich. Barthel betonte, dass ihm die Arbeit immer Spaß gemacht habe und rief die Kollegen dazu auf, ebenfalls Aufgaben in der Innung zu übernehmen.
Als seine Nachfolgerin im Prüfungsausschuss stellte sich Stephanie Pfaller aus Hilpoltstein zur Wahl. "Mit ihr ist das Haus bestens bestellt", lobte Barthel seine bisherige Stellvertreterin.
Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Obermeister Hanno Dietrich, Schwabach, stellvertretender Obermeister Thomas Lautner, Weißenburg, Lehrlingswart Roland Barthel, Gunzenhausen, Schriftführer Bernd Lang. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt Wilhelm Lamm, Treuchtlingen, Josef Pfaller, Hilpoltstein, Kurt Schieferdecker, Thalmässing und Günter Gebhard, Schwabach.
Neu gewählt wurde als Meisterbeisitzer im Prüfungsausschuss Stephanie Pfaller, Hilpoltstein. Als Revisoren wurden Bernd Eisenmann, Weißenburg und Karl Rühl, Höttingen, in ihren Ämtern bestätigt.
Zu Beginn der Versammlung war Dietrich zunächst auf die Ereignisse der letzten Monate eingegangen und hatte den Mitgliedern die Planung für die kommenden Monate vorgestellt. Dazu seien neben einer geselligen Veranstaltung unter anderem ein Vortrag zum Thema Wärmedämmverbundsystem sowie ein Vortrag der Berufsgenossenschaft zum Thema "Gefährdungsbeurteilung" geplant.
Weiter hob Dietrich die Bedeutung der Innungs- und Verbandsarbeit hervor. "In Zeiten wie diesen ist die Verbandsarbeit und damit die Vertretung der Interessen der Handwerksbetriebe gegenüber Politik und Behörden so wichtig wie selten zuvor." Nach wie vor stünden Preisdruck, hohe Lohnnebenkosten, gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, Bürokratie, schlechte Zahlungsmoral und ungeeignete Bewerber auf der "Problemliste" der Betriebe ganz weit oben.
Thomas Niedermayr von der Firma Keim, informierte die interessierten Zuhörer in seinem Vortrag "Ökologisch, ökonomisch, nachhaltig" über neueste Technologien und Entwicklungen auf dem Gebiet der Außenanstriche. So seien qualitativ hochwertige Produkte teurer, im Verhältnis zu den Gesamtkosten aber nur unwesentlich, da minderwertige Farbe ebenso "an die Wand gebracht" werden muss, wie hochwertige. Dabei seien hochwertige Produkte wesentlich wirtschaftlicher, weil langlebige Produkte die Fassade besser schützen, bei weitem nicht so schnell ausbleichen und deshalb nicht so häufig ein Anstrich notwendig sei. Mit der Verarbeitung von Qualitätsprodukten, so Niedermayr, profitiert nicht nur der Kunde, sondern auch die Umwelt, da die vorgestellten Produkte ohne Fungizide auskommen, die durch Regen abgewaschen werden und dann im Erdreich oder Grundwasser landen.
