Pförring
Generalsanierung mit "Neubaustandard"

Klassenhaus zwei der Grund- und Mittelschule Pförring wird für 1,6 Millionen Euro erneuert

28.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

Ortstermin in der Schule: Bürgermeister Bernhard Sammiller (rechts) und die Gemeinderatsmitglieder ließen sich von der Notwendigkeit einer gründlichen Sanierung des Klassenhauses überzeugen. - Foto: Kügel

Pförring (DK) Das Klassenhaus zwei der Grund- und Mittelschule Pförring erfährt eine "Generalsanierung mit Neubaustandard". Die Gesamtkosten für den von der Ganztagsschule genutzten Betonbau aus den 1970er-Jahren werden auf 1,6 Millionen Euro geschätzt.

Im Gespräch mit den Nutzern und im Schulverband habe sich gezeigt, dass die vom Gemeinderat im Vorjahr beschlossenen und eine Million Euro teuren "Mindestmaßnahmen" für die nachhaltige Sanierung des Klassenhauses nicht ausreichten, sagte Bürgermeister Bernhard Sammiller in der jüngsten Marktratssitzung. Bei einem Ortstermin ließ sich der Gemeinderat von Architekt Leonhard Schlagenhaufer vom technischen Bauamt und Fachplaner Gerhard Schlamp aus Stammham davon überzeugen, dass nur eine umfangreiche Sanierung langfristig Sinn macht, auch wenn sie den Markt abzüglich 35 Prozent Förderung auf rund eine Million Euro kommt.

"Das Gebäude hat in den vergangenen 45 Jahren keine größeren Unterhaltsmaßnahmen gebraucht, und genau das ist auch das Ziel der Sanierung für die Zukunft", sagte Schlagenhaufer. Das Haus werde dazu auf den "Rohbauzustand" zurückgebaut. Auf das Flachdach kommen 200 Millimeter Wärmedämmung und darüber eine rollnahtgeschweißte Edelstahlabdichtung. Der "Mercedes" unter den Dachabdichtungen kostet mehr, soll aber 30 bis 40 Jahre halten.

Die Holzfenster werden durch Aluminiumverbundfenster mit innenliegendem Sonnenschutz ersetzt. Der Brandschutz wird mit einer Fluchttreppe und speziellen Fenstern auf den aktuellen Stand gebracht. Die Elektroheizung wird durch eine Warmwasserheizung ersetzt. Da die vorhandenen Öl- und Pelletskessel mit zusammen 478 Kilowatt Leistung nicht ausreichen und schon wiederholt Probleme mit der Steuerung auftraten, wird ein Gaskessel mit 630 kW eingebaut, der "den ganzen Schulkomplex versorgen kann, wenn die Pelletsheizung ausfällt", sagte Schlamp. Nicht nur Böden und Türen, auch alle Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser werden erneuert, ebenso die Sanitäreinrichtungen. Die Regenrinnen werden nach außen verlegt und die Grundleitungen unter der Bodenplatte saniert. Schließlich gibt es eine neue Spül- und Ausgabeküche für die Mittagsbetreuung sowie neue Möbel; auch die Außenanlagen werden hergerichtet. Bedenken wegen möglicher Schimmelbildung teilt Schlamp nicht. "Für Räume mit erhöhtem Feuchtigkeitsaufkommen wie Küche und WCs sind Lüftungsanlagen vorgesehen, in der Küche auch mit Kühlung." Für die übrigen Räume sei das wegen der vielen Gebäudesprünge zu teuer. Fensterlüfter seien zu laut und würden deshalb nicht eingeschaltet, so Schlamp. "Für eine regelmäßige Lüftung müssen die Nutzer ins Boot", betonte der Ingenieur. "Die Sanierung bringt eine wesentliche Verbesserung. Der Neubau würde 2,5 Millionen Euro kosten", sagte Schlagenhaufer.

Das Stichwort "Neubau" rief Rektorin und Markträtin Michaela Hasinger auf den Plan. "Ich bin gegen den Abriss. Da bekommen wir wegen der Zuschüsse nur kleine Räume wie beim Neubau der Grundschule." Der Betonbau sei strapazierfähig, massiv und einfach nicht zu toppen, meinte sie. "Der überlebt jeden Neubau", gab ihr Schlagenhaufer recht. Die Baumaßnahmen sollen im Frühjahr 2018 beginnen und bis Schuljahresbeginn 2018/19 abgeschlossen sein.

Der Elternbeirat hat eine Umzäunung des Geländes und eine Beschattung des Pausenhofs gefordert. Die Planung wurde an den Landschaftsplaner Uwe Schmitt zum Preis von 5000 Euro vergeben.