Ingolstadt
Gemischtes Trio

Krawanesia und Pauli Urban feiern ihre neue Platte "Saudara"

02.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:51 Uhr
In den 1980ern waren sie noch gar nicht geboren. Dennoch haben Pauli Urban, Samuel Mödl und Dustin
Braun für das MusikvideoihrerSingle „BoogieMojito“ den etwas schrägen Look dieser Zeit gewählt.Gedreht
wurde in der Tennishalle beim Ruderclub. Heute erscheint ihr gemeinsames Album „Saudara −Foto: privat

Ingolstadt (DK) Man hat sie alle schon einmal gehört.

In der Ingolstädter Musikszene kennt man Paulina Urban von ihrer Band Pauli and the Komets und Dustin Braun und Samuel Mödl haben sich als Duo Krawanesia nicht erst seit ihrer Debüt-Platte "Campur" eine Fangemeinde in der Stadt und darüber hinaus erspielt. Jetzt machen die drei - einmal mehr - gemeinsame Sache. Schon auf "Campur" hat Urban bei zwei Songs von Krawanesia gesungen, heute erscheint ein ganzes Album mit zehn Liedern in der Formation. "Saudara" heißt die Platte - "Geschwister" oder auch "Seelenverwandte" auf Indonesisch.

"Für mich ist es toll, einmal etwas ganz anderes zu machen als das, was ich sonst mit meiner Band mache", sagt die 20-Jährige. Während sich die ruhigen Stücke von Pauli and the Komets in der Besetzung Piano, Cello und Gitarre meist zwischen Singer-Songwriter und Alternative bewegen, klingt "Saudara" bei aller Abwechslung doch deutlich nach Funk, Hip-Hop und Soul. Da sie auf "Saudara" keinen Instrumentenpart übernahm, konnte sie sich ganz auf den Gesang konzentrieren, anders als in ihrer eigenen Formation mit Anna und Klara Metko.

Für ihre Lead-Sängerin traten Braun und Mödl gerne etwas in den Hintergrund. So ziert auch das von Pascal Maurer gestaltete Albumcover die Sängerin ohne die beiden Musiker. Auch auf den Sound der Platte hatte die Besetzung Einfluss, erklärt Dustin Braun, der beim Duo Krawanesia den Part des Produzenten hat und auch für die Beats zuständig ist. "Es klingt insgesamt etwas poppiger", sagt er. Ihm sei es wichtig gewesen, Songs zu erarbeiten, die sich auch etwas von dem unterscheiden, was die Sängerin erwartete. Und so betreten die beiden mit dem Multiinstrumentalisten Samuel Mödl mit der Platte gemeinsames musikalisches Neuland.

"Ein bestimmter Sound war nie das Ziel", stellt Braun klar. Die Lieder seien innerhalb von drei Wochen in seinem kleinen Berliner Heimstudio entstanden. "Es war uns wichtig, alles ganz entspannt anzugehen. Wir sind auch einfach mal an die Ostsee gefahren und waren am Abend immer viel unterwegs", sagt er. Die Lieder auf der Platte sind das Ergebnis von drei Wochen Spaß am gemeinsam Musizieren. "Deswegen sind sie auch so unterschiedlich", erläutert Urban.

So geht etwa die Nummer "Boogie Mojito" deutlich Richtung Disco. Passend dazu haben die Musiker das witzige Video gestaltet, das sie in der Tennishalle des Donau Ruder Clubs gedreht haben - in schrägem 1980er-Jahre-Look.

Für ihr Plattenprojekt haben Krawanesia und Urban Unterstützung vom Hamburger Musikvertrieb Membran erhalten. Ein guter Freund aus Ingolstadt, Simon Kupfer, macht dort gerade eine Ausbildung in Marketingkommunikation und hat den Kontakt hergestellt. "Aber natürlich musste hier erst mal ihr Sound überzeugen", stellt Kupfer im Gespräch mit dem DK klar. Das hat er wohl, denn das Unternehmen sorgt jetzt unter anderem dafür, dass Stücke von "Saudara" etwa in Spotify-Playlists erscheinen, die Platte beworben und im Radio gespielt wird. Mag sein, dass es noch weitere Kooperationen zwischen Donau und Elbe geben wird, denn das Projekt mit Pauli Urban wird nicht das letzte von Krawanesia gewesen sein.

Heute wird allerdings erst einmal gefeiert. Ab 20 Uhr steigt die Release-Party im Café Tagtraum mit viel Live-Musik. Unter anderem haben Yasar MC und Physical Graffiti ihr Kommen angekündigt. Die After-Show bespielt DJ Pann - und natürlich wird einiges von "Saudara" zu hören sein.

Johannes Hauser