Eichstätt
Gemischte Wiesnbilanz

Volksfestausschuss und Festwirt vollauf zufrieden Polizei während der beiden Wochen "oftmals gefordert" Sanitäter mit fast 60 Einsätzen

12.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Zusammengepackt: Gestern Vormittag klappten Mitarbeiter von Edmund Diebold den Autoscooter wieder ein und bereiteten ihn für den nächsten Einsatz vor. Die Wiesn 2016 ist Geschichte. - Foto: M. Schneider

Eichstätt (smo) Begleitet von strahlendem Sonnenschein haben die Schausteller gestern ihre Fahrgeschäfte abgebaut: Die Wiesn 2016 ist Geschichte. Dieses herrliche Spätsommerwetter zog sich nahezu über die ganzen zehn Tage Volksfest hin, womit der Bilanz einer rundum gelungenen Wiesn eigentlich nichts im Weg steht.

Eigentlich. Wäre da nicht der Polizeibericht, der heuer "durchwachsen" ausfällt, wie Polizeichef Heinz Rindlbacher gestern zu Protokoll gab.

Dabei lag der Schwerpunkt vor allem auf dem zweiten Wiesnwochenende, und gar nicht einmal so sehr auf dem Volksfest selber, sondern eher auf der Boxerhalle. Dort wird bekanntlich nach dem Schankschluss auf der Wiesn weitergefeiert. Hier habe man am Samstag von den insgesamt acht Körperverletzungsdelikten vier aufgenommen. "Hier mussten wir zum Teil deutliche Alkoholwerte bei den Beteiligten feststellen", so Rindlbacher. Zwei Wiesnbesucher begleitete die Polizei in die Klinik, weil sie selber nicht mehr laufen konnten, ein dritter kam in die Ausnüchterungszelle; ein 17-Jähriger war so betrunken, dass er keinen Alkotest mehr zustande brachte und kam in die Neuburger Klinik. "Wir werden unser Personalkonzept auch kommendes Jahr so beibehalten", sagte Rindlbacher. Die Eichstätter Rot-Kreuz-Bereitschaft, die mit 20 Helfern insgesamt 280 Stunden im Einsatz war, vermeldet 59 Behandlungen, fünfmal musste auch der Notarzt geordert werden.

Bewährt hat sich die hohe Zahl der Security-Mitarbeiter, konstatierte Volksfestausschusschef Anton Straßer beim Abtrunk gestern: "Die haben hervorragende Arbeit geleistet." Straßer strahlte mit Festwirt Hans-Jürgen Fuchs und der Sonne um die Wette. Und Bräu Stephan Emslander grinste auch wieder fröhlich - nach einem recht heftigen Wespenstich am frühen Sonntagabend. Eine Spritze vom Hausarzt hat ihn wieder auf die Beine gebracht, sodass er gestern beim Abtrunk wieder mit von der Partie war. "Wir sind vollends zufrieden", bilanzierten Straßer, Fuchs und Emslander. Am Donnerstag habe man sogar eine vierte Schankstelle dazugeschaltet, um den Durst möglichst rasch zu stillen. Übrigens: Der Schankkellner braucht ungefähr fünf Sekunden, um eine Maß einzuschenken.

Mittlerweile stelle man auch fest, dass immer mehr Besucher von außerhalb des Landkreises kommen. "Die zieht unser Dreiklang mit einer guten Wiesn, einem passenden Essensangebot und dem Bierzelt an", sagte Straßer. Außerdem sei das vielfältige musikalische Programm, das für jeden etwas biete, natürlich auch ein Anziehungspunkt. Dass die Musik nicht zu laut ist, dafür sorgte heuer erstmals eine Musikanlage, die entsprechende Tests eigenständig durchführt und dann herunterregelt. Dank des Wetters waren natürlich auch vor allem Biergarten und Weißbiergarten bis tief in den Abend hinein voll besetzt. Und auch im Weinstadl war kaum ein freies Plätzchen zu bekommen. "Das war heuer noch besser als letztes Jahr", sagte Wirt Andreas Kellner.

Auch die Schausteller konnten sich vor allem dank des Wetters nicht beklagen. Edmund Diebold, der seit Jahrzehnten mit seinem Autoscooter auf der Eichstätter Wiesn vertreten ist, lobte einmal mehr das familiäre Gefühl. Von dem war auch der Bremer Heino Winter angetan, der zum dritten Mal mit seinem "Happy Traveller" vertreten war. "Auf so ein Fest, wo noch der Opa mit dem Enkel hingeht, und wo sich jeder kennt, kommt man gerne", meinte Winter.

Und nächstes Jahr? "Wir haben schon wieder ein paar Neuerungen, vor allem im Zelt, im Kopf." Was, das soll vorerst geheim bleiben, sagt Straßer.