Eichstätt
Gemeinsames und Unterschiede

Römisch-Katholisch und Orthodox: Kolping-Männer im Collegium Orientale

13.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:43 Uhr

Die Kolping-Männer bekamen bei ihrem Glaubenstag Einblicke ins Collegium Orientale. - Foto: oh

Eichstätt (EK) „Die Kirche atmet nur richtig, wenn sie mit beiden Lungenflügeln atmet“, zitierte Kolping-Diözesanpräses Stefan Killermann Papst Johannes Paul II. beim Kolping-Glaubenstag für Männer. Killermann bezeichnete dies als treffend für das Miteinander der Kirche des Westens und des Ostens.

Beide haben unterschiedliche Traditionen und unterschiedliche Formen, den Gottesdienst zu feiern und die Sakramente zu spenden. Beiden gemeinsam aber sind der apostolische Ursprung und der gemeinsame Glaube, so Domkapitular Killermann. Oleksandr Petrynko, der Vizerektor des Collegium Orientale, erläuterte in seinem Vortrag die geschichtliche und theologische Entwicklung in den Kirchen des Ostens und des Westens. Die Vielfalt der orientalischen Riten seien teilweise sehr verschieden voneinander, so Petrynko. Fast alle von ihnen haben einen katholischen und einen nichtkatholischen Zweig.

Der Unterschied zwischen beiden liegt darin, dass bei gleichem Ritus die einen mit der römischen Kirche vereint sind und den Papst anerkennen, die anderen in der Regel orthodox genannt werden und sich auf ihre Unabhängigkeit von Rom berufen.

Seit mehr als zehn Jahren gibt es in Eichstätt ein Studienhaus für Seminaristen und Priester aus den Kirchen des Ostens, das Collegium Orientale, in dem Studierende aus verschiedenen östlichen Riten zusammentreffen. Die meisten von ihnen sind katholisch, aber es gibt auch einige Orthodoxe.

Rektor Domkapitular Paul Schmidt lud die Männer zur Göttlichen Liturgie in der Hauskapelle des Collegium Orientale und anschließend zum Mittagessen ein. Nach der beeindruckenden liturgischen Feier im byzantinischen Ritus kamen die Teilnehmer des Glaubenstages beim Essen mit den Seminaristen ins Gespräch und erfuhren viel über deren Leben im Collegium Orientale und in den jeweiligen Heimatländern.

Bei einer Hausführung erzählte Rektor Schmidt von seinen Begegnungen aufgrund seines ostkirchlichen Engagements und beleuchtete die theologischen Hintergründe zum Beispiel der Ikonostase (Wand aus Ikonen, die den Altarraum vom Kirchenraum der Gläubigen trennt).

Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer bedankte sich im Namen aller Teilnehmer für den informativen, besinnlichen und von der Ökumene geprägten Tag bei der Hausleitung. Im Jahr des Glaubens waren der Austausch sowie die gemeinsame Feier des Gottesdienstes ein Impuls für das eigene Glaubensleben, der durchaus ansteckend wirken soll in den Kolpingsfamilien der Diözese, so Kommer.