Aschbuch
Gemeinsames Engagement gegen das Vergessen

Karl Metz aus Aschbuch und Rupert Zucker aus Arnbuch besuchen den Soldatenfriedhof Costermano nahe Garda

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

Die deutsche Kriegsgräberstätte Costermano haben Karl Metz (rechts) und Rupert Zucker (2. von links) besucht. ‹ŒRepro: Patzelt

Aschbuch/Garda (pa) An einer Kriegsgräberreise des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben sich der Vorsitzende des Aschbucher Kriegervereins Karl Metz und der Arnbucher Rupert Zucker beteiligt. Ziel war der Soldatenfriedhof Costermano - auf einem schmalen Bergrücken gelegen und vier Kilometer von der Beilngrieser Partnergemeinde Garda entfernt.

Grund für den Besuch war unter anderem auch die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Zweiten Weltkriegs anlässlich des 50. Jahrestages der Einweihung der deutschen Kriegsgräberstätte.

Auf dem Friedhof in Costermano ruhen 21 990 deutsche Soldaten des Zweiten Weltkriegs. Der deutsche Soldatenfriedhof wurde am 6. Mai 1967 eingeweiht. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat die Anlage zwischen 1955 und 1967 errichtet und pflegt die Gräber. Er handelt im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland. Die Gräber sind nach geltendem Völkerrecht und dem darauf basierenden deutsch-italienischen Gräberabkommen auf Dauer zu erhalten.

Die Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof begann mit einer stillen Kranzniederlegung und dem Bayerischen Militärgebet des Komponisten Johann Kaspar Aiblinger, intoniert vom Heeresmusikkorps Ulm. Es folgten eindringliche und mahnende Worte des Bürgermeisters der Gemeinde Costermano, Stefano Passarini. Das Gemeindeoberhaupt verbeugte sich mit großem Respekt vor den rund 22 000 deutschen Gefallenen, die auf dem Friedhof nahe Garda ihren Frieden gefunden haben. "Die Gedenkstätte hat schon immer Gefühle von Mitleid und Momente des Gebetes für die Gefallenen, deren Leben so tragisch beendet wurde, bei uns hervorgerufen. Und den meisten von ihnen geschah dies genau während der schönsten Zeit ihrer Jugend", so Passarini. Er äußerte auch sein Mitgefühl gegenüber den Familienmitgliedern und Angehörigen, die "eine so schreckliche Trauer erleiden mussten". Die Gedenkstätte bezeichnete der italienische Bürgermeister auch als Mahnmal gegen den Krieg. "Kriege sind immer sinnlose Blutbäder. Das Böse und die Gewalt, wenn auch oft in anderer Form, kehren immer wieder zurück - besser gesagt, sie waren niemals verschwunden. Wir müssen reagieren, die Gefühle für Toleranz und die legitimen Erwartungen in Bezug auf Respekt miteinander in Einklang bringen. Es macht mir Sorgen, wie schnell unsere Gesellschaft heutzutage die Vergangenheit auslöscht", so die eindringlichen Worte Passarinis.

Weitere Gedenkansprachen richteten der Staatssekretär beim Verteidigungsminister der Italienischen Republik, Gionacchino Alfano, der Verteidigungsattaché an der deutschen Botschaft in Rom, Stefan Nievelstein, und der Vorsitzende des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge des Landesverbands Niedersachsen, Rolf Wernstedt, an die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung. Bevor ein Trompeter der italienischen Armee das Trompetensignal "Ich hatt' einen Kameraden" gab, gedachte der Landesverbandsvorsitzende Bayern, Wilhelm Weidinger, der Toten. Zum Schluss intonierte das Heeresmusikkorps Ulm die Nationalhymnen der Italienischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland sowie die Europahymne.

Für Metz und Zucker war diese Gedenkfeier ein äußerst eindrucksvolles Erlebnis. "Ich fühlte mich den Gefallenen an diesem Tag besonders nahe. Die Erinnerung an unsere Kameraden, die ihr Leben so grausam für das Vaterland opfern mussten, sollte stets aufrecht erhalten werden", so der Aschbucher Kriegervereinsvorsitzende Metz.

Von 30. September bis 7. Oktober begibt er sich auf eine weitere Kriegsgräberreise nach Ungarn. Er besucht dabei die letzten Ruhestätten der Soldaten auf den Friedhöfen in Böhönye, Pecs (Fünfkirchen), Debrecen, Budaörs, Veszprem und Szèkesfehèrvàr (Stuhlweißenburg). Metz weist darauf hin, dass er gerne bereit ist, auf den Soldatenfriedhöfen ein Foto des Gefallenen aufzustellen (falls vorhanden), eine Kerze anzuzünden, Blumen niederzulegen und ein Gebet zu sprechen. "Sollten Angehörigen von Gefallenen über Gräber auf einem der Friedhöfe wissen, können sie sich gerne an mich wenden", so der Aschbucher.

Auf dem Friedhof in Budaörs befindet sich beispielsweise das Grab von Kurt Bänke aus Kottingwörth. Er wurde am 27. Juni 1913 geboren und fiel im Alter von 31 Jahren am 2. November 1944 als Obergefreiter den Kämpfen des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Metz will an seinem Grab ein würdiges Gedenken abhalten.