Neuburg
Gemeinsames Bier nach der Hektik

Fußball-Nachlese: Trainer Bernd Ziegler und Marco Mayr verhalten sich absolut vorbildlich – Enttäuschung in Oberhausen

11.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:02 Uhr

Erst mal ein Schluck aus der Flasche: Die Trainer Marco Mayr (Mitte, TSV Rain) und Bernd Ziegler (links, TSG Untermaxfeld) tranken nach dem Spiel-Tumult gemeinsam ein Bier.

Neuburg (DK) Die größte Überraschung am finalen Spieltag in den drei unteren regionalen Spielklassen gab es ohne Zweifel in der B-Klasse Neuburg. Hier schnappte die Reserve des TSV Pöttmes der dritten Mannschaft des TSV Rain den greifbar nahen Aufstieg weg.

Ein einziger Punkt hätte Rain bei seinem Gastspiel in Untermaxfeld gereicht, um im vierten Jahr nach Gründung den Sprung eine Etage höher zu realisieren. Viele Fans fanden auch den Weg von Rain ins Donaumoos, um ihr TSV-Team zu unterstützen. Doch die Mannschaft von Trainer Marco Mayr kam nicht ins Spiel: „Für mich gab es zwei Knackpunkte im Spiel. Wenn unser Freistoß in der 9. Minute ins Tor zum 1:0 geht und nicht an die Unterkante der Querlatte, dann läuft es für uns ganz anders. Schlecht war auch das 0:1 nach einem individuellen Fehler. Als dann auch noch das 2:0 kurz nach der Halbzeit fiel, war eigentlich nichts mehr zu erwarten. Mit der zweiten Halbzeit war ich nicht zufrieden, doch den fehlenden Punkt haben wir schon zuvor in zwei, drei anderen Spielen liegenlassen. Sicherlich bin ich sehr enttäuscht, doch es wird weitergehen. Wir haben im neuen Jahr wieder eine gute Mannschaft, die vorne mitspielen kann. Die Zugänge werden die Abgänge ausgleichen können.“

Mitte der zweiten Halbzeit, als man 0:2 zurücklag, kochten zwischendurch die Emotionen hoch. Zusätzlich zum eigenen Frust kam dann auch noch der eine oder andere unflätige Zuruf aus Reihen der Zuschauer sowie einige knackige, körperbetonte Zweikämpfe vonseiten der TSG-Reserve hinzu. So wollte ein Rainer Spieler einem Kontrahenten tatsächlich an den Kragen. Schiedsrichter Pana Bayessem Masimabottom musste selbst „Hand anlegen“, um die schnell entstandene „Rudelbildung“ beruhigen und auflösen zu können. Dass er dabei auf je eine Rote Karte auf beiden Seiten verzichtete, war im Nachhinein richtig.

Beide Trainer, Marco Mayr und Bernd Ziegler, reagierten sehr besonnen und beruhigten ihre Spieler. Mayr nahm seinen fehlbaren Spieler sofort aus dem Spiel und beruhigte weiter das Geschehen. Bemerkenswert war dann eine Szene unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Während sich die Untermaxfelder Spieler vor der eigenen Auswechselbank versammelten und auf den errungenen 3:0-Erfolg und auf eine insgesamt gute Saison anstießen, schnappte sich Bernd Ziegler zwei Bierchen, ging zu seinem Trainerkollegen Mayr und stieß mit ihm bei einem versöhnlichen Plausch an. Somit waren die entstandene Hektik und Unstimmigkeiten endgültig vom Tisch. Gemeinsam saß man noch bis 21 Uhr zusammen und diskutierte auf „sehr freundschaftlichem Level“ (Mayr).

Auf dem BSV-Sportplatz an der Grünauer Straße herrschte Kontrastprogramm, denn hier besiegte zeitgleich der personell stark verstärkte TSV Pöttmes II die BSV-Reserve mit 2:0, hatte dadurch einen Punkt mehr als Rain und Untermaxfeld auf seinem Konto und war somit Vizemeister und Aufsteiger in die A-Klasse. „Der Jubel der Pöttmeser war grenzenlos“, beschrieb BSV-Coach Peter Leimser die Minuten nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses aus dem Fernduell. Somit wurde die wahrlich nicht immer einfache Arbeit von TSV-Trainer Georg Krämer toll belohnt.

Lange, sehr lange Gesichter gab es am Sonntag gegen 16.45 Uhr auf dem Sportplatz in Oberhausen, wo der dort heimische TSV nach einer indiskutablen Leistung mit 1:4 gegen den SV Bertoldsheim unterlag und in die A-Klasse abgestiegen ist. Eine Entwicklung, die sich nach der Winterpause abgezeichnet hat. Nur sechs Punkte konnte die Mannschaft von Spielertrainer Denis Kugler aus zwölf Spielen holen – was eindeutig zu wenig war. Sicherlich war die lange Verletztenliste mitunter eine Ursache für den Abstieg. Doch daran alleine lag es sicherlich nicht.

Was des einen Leid, ist meist des anderen Freud. Nur fünf Kilometer entfernt – in Straß – bejubelte der SC Rohrenfels den Klassenerhalt. Vor drei Wochen sah es für die Truppe von Spielertrainer Helder Fernandes nach der bitteren und unnötigen 2:3-Pleite in Illdorf noch gar nicht danach aus, doch 13 Punkte aus den letzten sechs Spielen waren der entscheidende Schlussspurt. Die Kurve hat auch noch der SV Feldheim bekommen, der am letzten Spieltag beim schon als Absteiger feststehenden SV Ludwigsmoos mit 5:1 gewann und somit Oberhausen um einen Zähler überflügelte. Auch dieser Erfolg ist hoch einzuschätzen, da die blutjunge Feldheimer Truppe zuletzt auf ihren Spielertrainer Andreas Behr verzichten musste. Der Wahl-Stepperger musste wegen eines Bandscheibenvorfalles pausieren.

Auf der anderen Seite der Tabelle machte der SV Klingsmoos durch einen knappen, aber in jedem Fall verdienten 1:0-Erfolg über den SV Waidhofen die Vizemeisterschaft fix. Somit geht man bereits am Donnerstag in die Aufstiegsrelegation zur Kreisliga Ost, was auch noch eine schöne Summe in die Vereins- oder Mannschaftskasse spülen wird. Die Mösler profitierten auch von der völlig überraschenden 0:2-Pleite des Konkurrenten BSV Neuburg am vergangenen Donnerstag in Rohrenfels.