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GEMEINSAM HANDELN IM ZWECKVERBAND

20.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:39 Uhr

Wenn die Stadt gemeinsame Interessen mit anderen Gemeinden, Landkreisen oder dem Bezirk verfolgt, tut sie dies oft in einem Zweckverband. Typisches Beispiel: Vor dem Bau des Gymnasiums Gaimersheim gründeten die Stadt Ingolstadt und der Landkreis Eichstätt dafür 2008 einen eigenen Zweckverband, der die Kosten unter den Mitgliedern aufteilt.

Der Riese unter den Zweckverbänden ist zweifellos der Träger des Klinikums, also der Krankenhauszweckverband, an dem neben der Stadt Ingolstadt zu einem knappen Viertel auch der Bezirk Oberbayern beteiligt ist. Den Überblick über die ganzen Verästelungen des größten Gesundheitsbetriebs der Region zu behalten, das gilt selbst unter den erfahrenen Mitgliedern des Stadtrates als besondere Herausforderung.

Das übergeordnete Unternehmen ist dabei die Klinikum Ingolstadt GmbH, die nicht nur das Krankenhaus betreibt, sondern auch diverse Nebeneinrichtungen wie Ausbildungsstätten, Gesundheitsakademie, eine Entwöhnungseinrichtung und betreutes Wohnen. Im Herbst 2013 wurde auf dem Gelände des Klinikums ein neues Pflegeheim mit 180 Plätzen eingeweiht, das zum Teil der Heilig-Geist-Spital-Stiftung gehört. „Die kommenden Jahre sind geprägt von der Generalsanierung des Klinikums“, wird die mit Abstand größte Investition im Beteiligungsbericht angekündigt. Dabei wird nicht nur ein neuer OP-Trakt entstehen, auch Intensivstationen, Untersuchungs- und Behandlungsbereich stehen zur Sanierung an. Allein für die erste Etappe sind 152 Millionen Euro veranschlagt, insgesamt sollen die Bauarbeiten etwa das Doppelte kosten.

Was den laufenden Betrieb angeht, konnte der Unternehmensverbund Klinikum 2014 zufrieden sein: Er erwirtschaftete einen Gewinn von 2,7 Millionen Euro. Welche herausgehobene Rolle das Krankenhaus spielt, zeigt allein die hohe Zahl von über 2000 Vollzeitbeschäftigten, davon mehr als 330 Ärzte.

Auch die Sparkasse Ingolstadt wird von einem Zweckverband aus der Stadt sowie den Kreisen Eichstätt und Pfaffenhofen getragen. Mit einer Bilanzsumme von 3,8 Milliarden Euro ist ihr Geschäftsvolumen allerdings kaum mit den anderen Beteiligungen vergleichbar.