Manching
Gemeinsam gegen Mobbing

Die Manchinger Realschüler haben ein ganzes Musical erarbeitet und mit Erfolg präsentiert

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr
Das Schulspielteam brachte etliche Situationen zum Thema Mobbing szenisch auf die Bühne. −Foto: Schmaußer

Manching (DK) Mobbing in der Schule ist auch ein Thema im Unterricht. Doch wenn es darum geht, Schüler für dieses Thema zu sensibilisieren, erzielt die Schule sicherlich mit der Erarbeitung eines eigenen Musicals eine weitaus größere Wirkung.

Die Schulspielgruppe der Realschule am Keltenwall in Manching unter der Leitung von Susanne Erber hat sich an diese Aufgabe gewagt und gemeinsam mit vielen Beteiligten ein beeindruckendes Musical präsentiert, das an den beiden Aufführungstagen mit viel Applaus bedacht worden ist.

Das Schulspielteam hatte sich eine eigene Geschichte ausgedacht. Dabei wurden zahlreiche Situationen, die die Schüler aus ihren direkten Erfahrungen kennen, mit der Thematik Mobbing in Verbindung gebracht. So zeigten die Schüler, aus welch harmlosen Zufällen Mobber Strategien der Demütigung entwickeln, die dann durch das Verhalten der Mitschüler, die als Mitläufer agieren, das Treiben tolerieren oder gezielt die Augen und Ohren verschließen, an Dynamik gewinnen. Durch eine beeindruckende Darstellung, untermalt von eindringlichen musikalischen Darbietungen, wurde vorgeführt, wie jemand in eine Verzweiflung getrieben wird, aus der es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Das Musical wurde bereichert durch die Darbietung verschiedenster Gruppen: Die Klasse 5c mit dem Becher-Song unter der Leitung von Kornelia Perret, Breakdancer aus mehreren Klassen unter der Leitung von Ryan Henneberg sowie Hip-Hop-Tänzerinnen unter der Betreuung von Eva Simon. Die Gruppe Stomp unter Leitung von Astrid Weigl führte wortlos, aber umso eindringlicher vor, welche Bedeutung dem Internet als Datenautobahn zukommt, wenn es darum geht, Demütigungen für das Opfer in kürzester Zeit zu verbreiten. Während der Erarbeitung des Musicals setzten sich auch alle beteiligten Schüler intensiv mit den Strukturen von Mobbing auseinander. Hieraus entstand eine witzige Sockenanimation als kurze Einführung in wichtige Themen. Die Schüler in den 7. und 8. Klassen gestalteten darüber hinaus auch noch eine Ausstellung zum Thema.

Die Umsetzung der Handlung auf der Bühne führte bei allen Beteiligten zu einer besonderen Erfahrung. Sie zeigten ihre Leistung, sie stellten sich vor Publikum auf die Bühne und präsentierten ihr Stück. Solisten und Chor unter Leitung von Susanne Niedermeyer-Perret und Kornelia Perret, die Big Band unter Leitung von Hans Feigl und die Rockband unter Leitung von Jörg Konz und Christian Aschenbrenner unterstrichen die Handlung.

Die Schüler gestalteten, unterstützt von den Lehrkräften, zu einem ernsten Thema zwei besondere Abende, ein wichtiger Schritt in Sachen Prävention. Schüler, die erfahren konnten, was sie leisten können, wie durch Zusammenarbeit von vielen Beteiligten etwas Gutes entstehen kann, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu Mobbern und schaffen es vielleicht auch, sich im Ernstfall für andere einzusetzen.