Altmannstein
Gemeinsam beten, singen und wandern

99 Fußwallfahrer aus der Marktgemeinde Altmannstein pilgern zum Kloster Weltenburg

06.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Foto: Bernhard Hegenberger

Altmannstein (DK) Rund 99 Fußwallfahrer sind von Altmannstein zum Kloster Weltenburg gepilgert. Über Wald- und Forstwege führte die 18 Kilometer lange Wegstrecke zum Benediktinerkloster.

Während ein Großteil der Bevölkerung in den Pfingstferien in den Urlaub fährt, gibt es zahlreiche Gläubige, die bei verschiedenen Wallfahrten ein öffentliches Bekenntnis ihres Glaubens abgeben. Dabei stellten gut zwei Dutzend Kinder und Jugendliche aus den sechs Pfarreien am Pfingstmontag einmal mehr unter Beweis, dass nicht nur ältere Pfarrangehörige pilgern.

"Danke für diesen guten Morgen": Dieses bekannte Danklied erschallte am frühen Pfingstmontagmorgen durch die heimischen Wälder. Es machten sich rund 99 Fußwallfahrer des Pfarrverbands auf den Weg. Den weitesten Weg mit 18 Kilometern hatten die 22 Pilger aus Altmannstein und Berghausen zu bewältigen. Kurz nach Sonnenaufgang ging es dort um 5.45 Uhr mit den Vorbetern Gerti Eberl und Pfarrer Wolfgang Stowasser am Wetterkreuz bei der Schule los. Eine halbe Stunde später starteten 18 Gläubige an der Hagenhiller Pfarrkirche. Das Rosenkranzgebet und das Anstimmen der Lieder lagen in Händen von Elisabeth Hecker, Bernhard Arbesmeier und Brigitte Arbesmeier. Die stärkste Pilgergruppe mit 59 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen startete um 6.45 Uhr an der Tettenwanger Pfarrkirche St. Bartholomäus. Paul Eberl übernahm in gewohnter Weise das Vorbeten.

An der Laimerstädter Waldkapelle kreuzten sich die Pilgerzüge aus Altmannstein und Hagenhill und formten sich zu einer Gruppe von exakt 40 Pilgern zusammen. Kurz vor 8 Uhr schlossen sich beim Simonswinkel die 59 Pilger aus Tettenwang an und so war der rund 100 Gläubige umfassende Pilgerzug komplett.

"Das Marschieren, Beten und Singen ist pure Erholung für Körper, Geist und Seele", meinten zahlreiche gut gelaunte Wallfahrer, die sich vom Traumwetter beflügelt sahen. "Singt Gott, jubelt ihm", tönte es aus dem sonst um diese Zeit ruhigen Wald. Zwischendurch gab es stille Momente bei den steilen Anstiegen - umso schöner war an diesen Stellen das Vogelgezwitscher. Mit Liedern zu Ehren der Mutter Gottes und des Heiligen Geistes sowie Rosenkranzgebeten und besinnlichen Texten ging es Kilometer für Kilometer durch den grünen Wald. Groß war die Freude beim Ankommen in Stausacker, als Michael und Petra Kudernatsch aus Hagenhill ihre Brotzeitstation nahe der vorbeirauschenden Donau aufbauten. Innerhalb kurzer Zeit war die Pilgergruppe mittlerweile durch Familienangehörige, die mit dem Auto kamen, bis auf 140 Gläubige angewachsene und mit Essen und Getränken versorgt.

Alle Hände voll zu tun hatte der neue Fährmann Stefan Steinbeck. Seit Juli vergangenen Jahres bringt der städtische Angestellte während der Sommermonate Touristen und Einheimische zwischen Weltenburg und Stausacker sicher über die Donau. Steinbeck trat die Nachfolge von Georg Eisenknappl an, der nach 16 Jahren als Fährmann in Ruhestand ging. Bei den vier Übersetzungen zeigte der junge Fährmann, dass er mit Fähre und Wasser bestens vertraut ist.

Mit kleiner Verspätung setzte der lange Pilgerzug mit 150 Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern seine letzte Wegstrecke bis zum Kloster Weltenburg fort. An der Spitze trug Reinhard Eberl (Altmannstein) das geschmückte Pilgerkreuz die kompletten 18 Kilometer, umrahmt von den beiden Hagenhillern Martin Zeitler und Georg Pesl. Mit dem Lied "Ein Haus voll Gloria schauet" zogen die Wallfahrer in die barocke Asamkirche ein, die dem heiligen Georg geweiht ist.

Pater Michael begrüßte die zahlreichen Pilger und gab seiner großen Freude, dass der Heilige Geist in jedem Pilger wirken will - wie in dem heiligen Bonifatius, dessen Festtag am Pfingstmontag begangen wurde. "Pfingsten gilt als die Geburtsstunde der Kirche und sie sind als wanderndes Volk unterwegs mit Christus", so der Geistliche, der von Pfarrer Wolfgang Stowasser als Mitzelebrant unterstützt wurde.

Die meisten Pilger traten mit Privatautos die Rückreise an - einige marschierten wieder zu Fuß zurück. Den Reigen der Fußwallfahrten beschließt in diesem Jahr die Sternwallfahrt aller sechs Pfarreien Altmannstein, Hagenhill, Mendorf, Sollern, Steinsdorf und Tettenwang am Sonntag, 9.Juli.