Geisenfeld
"Gemeinsam an den Aufgaben gewachsen"

Nach Start im Existenzgründerzentrum: Thomas Eules ist mit DEC Deutschland auf Erfolgskurs

08.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:43 Uhr

Der Unternehmer Thomas Eules vor einer der in Geisenfeld von DEC Deutschland entwickelten Systemkomponenten - Foto: Zurek

Geisenfeld (PK) Das Existenzgründerzentrum in Ingolstadt, dem auch der Landkreis Pfaffenhofen als Gesellschafter angehört, hat in den 16 Jahren seines Bestehens vielen Unternehmern den Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet. Thomas Eules aus Geisenfeld ist einer von ihnen.

Vor fünf Jahren stand der 48-Jährige vor der Entscheidung „weiter wie bisher als Angestellter arbeiten, oder mich in einer aufstrebenden Branche selbstständig machen“ Die Herausforderung eine eigene Firma für Pulver-Handling-Systeme zu gründen, war für den Maschinenbautechniker und technischen Betriebswirt eine Chance.

Aber „in schlaflosen Nächten sind mir die Risiken durch den Kopf gegangen“, gesteht er. Die Lohntüte füllt sich nicht mehr automatisch und zur Verantwortung für die Familie kommt jene für die potenziellen Mitarbeiter.

Am Ende kam der dreifache Vater zum Entschluss: „Ich pack’s an.“ Die Liste der Dinge, die alle zu erledigen waren, war lang. Und so suchte sich Eules, der auf dem Umweg über die Bundeswehr zunächst nach Manching und einige Umzüge sowie einen Jobwechsel später nach Geisenfeld kam, kompetente Hilfe.

Eine Bekannte, Elisabeth Schükerk-Escheu vom Steuerbüro Ingotax, „führte mich durch die gesamte Prozedur“, erzählt er. Sie war es auch, die ihm das Existenzgründerzentrum zum Durchstarten vorschlug. „Da war ich noch in der Phase, wo mich selbst die Frage nach dem Firmensitz ins Grübeln brachte“, erinnert sich der heute so souverän und selbstsicher wirkende Manager schmunzelnd.

Er griff zum Telefon und schon nach wenigen Gesprächsminuten mit der EGZ-Leiterin Manuela Leinfelder war ihm klar: „Das ist es!“. Ohne auch nur einen Blick auf die Räume in der Marie-Curie Straße Ingolstadt geworfen zu haben, sagte er zu. Die Konditionen schienen schon so verlockend: Eine perfekte Infrastruktur vom Büro, über Besprechungsräume bis zur Kantine war geboten. „Ich brauchte nur meinen Laptop und ein wenig Mut zum Risiko“, so Eules. Im EGZ gewann er dank kompetenter Beratung, Weiterbildungsangeboten und im Austausch mit anderen Existenzgründern „immer mehr Sicherheit“. Auch bei der Erstellung eines Businessplans sowie bei der Suche nach der geeigneten Finanzierung konnte er vom Netzwerk des EGZ profitieren. „Banken wollen Sicherheit und die konnte ich eigentlich nicht bieten“, gesteht er. Zum Glück sprang hier das Mutterhaus in der Schweiz mit ein.

Und so wurde aus dem ambitionierten Angestellten ein Geschäftsführer – als Einmannbetrieb nebst Sekretärin fing die DEC Deutschland (siehe getrennten Artikel) an. Bald kam ein Projektingenieur dazu, aus einem wurden drei gemietete Räume im EGZ. Heute beschäftigt der gebürtige Oberpfälzer 13 Fachkräfte und zwei Leute in Teilzeit. Und seit Januar dieses Jahres ist er aus dem Existenzgründerzentrum ausgezogen.

„Der Zufall hat mir ein ideales Objekt im neuen Gewerbegebiet in Geisenfeldwinden zugespielt“, freut sich Eules und ergänzt: „Die Bedingungen sind ideal, ich konnte die bereits bestehende, aber noch nicht eingerichtete Halle ganz nach meinem Bedarf einrichten“. Entstanden sind auf 450 Quadratmetern eine Montagehalle, Lagerräume für Ersatzteile und ein Bürotrakt mit Besprechungsraum.

An Aufträgen mangelt es dem engagierten Geschäftsmann nicht. 2013 hat er 5,8 Millionen Euro Umsatz mit seinem Team erwirtschaftet, derzeit sind es pro Monat eine halbe Million. „Manchmal macht mir die rasante Entwicklung ein wenig Angst“, gesteht er. Als „Chef“ fühlt er sich immer noch nicht, denn „meine Mitarbeiter und ich, wir sind gemeinsam an den Aufgaben gewachsen“. Ein Problem, das sich angesichts einer wachsenden Nachfrage nach individuell für den Kunden entwickelten Lösungen inzwischen stellt, ist der Fachkräftemangel. „Wir müssen schon über Headhunter suchen, wenn wir für unser spezielles Know-How jemanden brauchen“.

In Geisenfeld fühlt sich Eules „super wohl“. Der Standort sei „ideal“, die Mitarbeiter kommen überwiegend aus der Region und der gebürtige Oberpfälzer hat hier als Jugendleiter beim HSV Rottenegg, als Athlet beim Tri-Team und im Verein zum 24-Stundenlauf auch privat Wurzeln geschlagen. „Dafür nehme ich mir die Zeit, auch wenn mein Job mich weit mehr als acht Stunden am Tag fordert“, betont der passionierte Läufer, der mindestens zwei bis drei Tage die Woche auf Dienstreise ist und den Samstag oft im Büro verbringt.

Doch spricht noch etwas anderes für den Standort: „Die Steuersätze sind niedriger als in mancher Großstadt“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Auch die Nähe der Autobahn erweist sich für den nötigen Lieferverkehr als positiv. Das einzige Manko: „Noch immer gibt es Navis, auf denen die Max Knöferl Straße in Geisenfeld nicht eingezeichnet ist, und auch Google-Maps hilft noch nicht weiter.“ Aber „seine“ Speditionsfahrer wissen inzwischen wo sie DEC Deutschland finden.