Gemeindewald bringt 12 000 Euro in die Kasse

16.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:56 Uhr

Paradies am Tettenbach: Am Rand des von Fichten dominierten Landwalds von Lobsing liegt diese Oase, die dem Ökokonto des Marktes Pförring gutgeschrieben wurde. - Foto: Kügel

Pförring/Lobsing (kue) Der Markt Pförring hat vergangenes Jahr 12 000 Euro im Gemeindewald erwirtschaftet. Försterin Andrea Otto erklärte dem Gemeinderat, warum ein solch positives Ergebnis in Zukunft immer schwieriger zu erreichen sein wird.

"Auf dem Holzmarkt konnten im vergangenen Jahr schon im frühen Herbst sehr gute Preise erzielt werden", berichtete Försterin Andrea Otto dem Gremium. Außerdem sei durch die trockene Witterung eine sehr Boden schonende Holzernte möglich gewesen. Im Landwald des Marktes Pförring bei Lobsing ließ sie deshalb im vorigen Jahr mit 600 Festmetern doppelt soviel Holz einschlagen wie im Jahr 2008. Insgesamt 45 000 Euro brachte der Holzverkauf ein. Auf der Ausgabenseite stehen 33 000 Euro, fast alles Forstunternehmerkosten und Arbeitslöhne, sowie 1500 Euro für die Betriebsleitung durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF).

 
Im Sinne der Nachhaltigkeit ließ Otto Tausende von Bäumen pflanzen. Von den 1450 Pflanzen, die im Frühjahr gesetzt wurden, waren 60 Prozent Tannen, der Rest Eschen (25), Fichten und Douglasien (10), Buchen (3) und Kirsche (2). 3050 Bäumchen wurden im Herbst gepflanzt, davon 650 große Heisterpflanzen mit dem Bagger. Die Hälfte davon sind laut Otto Edellaubhölzer wie Bergahorn, Spitzahorn, Hainbuche, Linde, Kirsche und Walnuss. 26 Prozent entfallen auf die Buche, 20 Prozent auf die Lärche und nur sieben Prozent auf die Fichte. "Auf 14 Kleinflächen wurden zusammen 1,8 Hektar Wald wieder aufgeforstet und bereits mit dem Waldumbauprogramm begonnen", resümierte die Försterin stolz. Ein Wermutstropfen: Um die Pflänzchen vor Verbiss zu schützen, mussten Zäune mit einer Gesamtlänge von über einem Kilometer Länge und Gesamtkosten von 4250 Euro gebaut werden.

Obwohl heuer im Sinne der nachhaltigen Forstwirtschaft nur 400 Festmeter Holz und damit nur die Hälfte des Zuwachses eingeschlagen werden sollen, wäre das Ergebnis ausgeglichen. Doch der Waldschutz mit Zäunen und Fegeschutzspiralen verschlingt fast 5000 Euro, so dass Otto mit einem Minus von 4000 Euro rechnet.

Während im Jahr 2009 für die Arbeit des Bauhofs im Wald pauschal vier Prozent der Lohnkosten oder 7200 Euro veranschlagt wurden, sind diese Kosten in der Bilanzprognose für 2010 noch nicht enthalten, wie Marktrat Herbert Zajicek anmerkte. Marktrat Georg Auer kritisierte die hohen Waldschutzkosten gegen den Wildverbiss. Die Revierförsterin aus Altmannstein betonte, dass sie auch in Zukunft den Gemeindewald wirtschaftlich führen will, bekannte sich aber – ebenso wie Bürgermeister Bernhard Sammiller – zur Nachhaltigkeit: "Aus der Überzeugung, dass kommende Generationen mindestens den gleichen Nutzen vom Wald haben sollen wie wir heute", könne man jetzt nicht einfach mehr Holz einschlagen.