Lenting
Gemeinderat Lenting stellt Weichen für Ganztageskonzept

Im südlichen Bereich der Grund- und Mittelschule soll für zehn Millionen Euro ein neues Gebäude entstehen

16.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:20 Uhr
Auf dem südlichen Teil des Grund- und Mittelschulgeländes in Lenting soll der Erweiterungsbau entstehen. −Foto: Berger

Lenting - Der Gemeinderat Lenting hat in seiner Sondersitzung die bauliche Umsetzung des Ganztageskonzepts für die Grundschule Lenting mit einem einstimmigen Beschluss auf den Weg gebracht.

Auf dem südlichen Gartengrundstück der Schule soll ein neues Gebäude errichtet werden. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme werden insgesamt rund zehn Millionen Euro betragen. Hintergrund der Entscheidung ist der gesetzliche Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder, der 2025 in Kraft treten soll. Die Betreuung soll dann mit einer Hort-Lösung erfolgen.

Schulleiter Daniel Bösl stellte dem Gemeinderat die Situation an der Grund- und Mittelschule Lenting vor. Die Grundschule besuchen in diesem Schuljahr 166 Schüler in acht Klassen und die Mittelschule 374 Schüler in 19 Klassen. Die Schülerzahlen werden bis zum Schuljahr 2025/26 in der Grundschule auf 207 und in der Mittelschule auf 378 ansteigen, so Bösl.

Die Mittagsbetreuung wird von Verein IGEL organisiert und durchgeführt. Am Mittagessen nehmen 164 Schüler teil. Dabei besteht noch ein zusätzlicher Bedarf für 10 bis 15 Kinder. Ein großes Problem ist die fehlende zweite Schulküche. Aus diesem Grund werden ein bis zwei Gruppen mit dem Schulbus zur Mittagsbetreuung nach Kösching und wieder zurück gefahren.

"Die Schule muss die gesellschaftliche Entwicklung aufnehmen und auf diese rechtzeitig reagieren" so Schulleiter Bösl. Der Betreuungsbedarf am Nachmittag wird in der Zukunft weiter zunehmen. Ein Angebot für die Ganztagesbetreuung wird zukünftig auch den Wohnort Lenting noch attraktiver machen. Zum Abschluss seines Vortrags betonte Bösl noch einmal ausdrücklich den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder, der 2025 wirksam werden soll.

Wolfgang Obel von Obel-Architekten stellte dem Gemeinderat insgesamt neun verschiedene Varianten für die Umsetzung der Ganztagesbetreuung vor. Grundsätzlich ist für die Grund- und Mittelschule Lenting in den nächsten Jahren ein Bedarf an sechs Klassenräumen, an Räumen für den Küchen- und Speisenbereich und im Ganztagesbereich Platz für einen Hort mit vier Gruppen vorhanden und erforderlich. Dies wurde in einer Machbarkeitsstudie untersucht und analysiert.

Die geplante Erweiterung hat eine überbaute Fläche von 677 Quadratmeter und ist mit drei Geschossebenen geplant. Die Erweiterung ist um ein Geschoss niedriger als die Bestandsgebäude der Schule, da hier bei der Erweiterung das relativ starke Gelände- und Straßengefälle nach Süden genutzt wird. Die Bruttogeschossfläche beträgt 2031 Quadratmeter und die zuwendungsfähige Fläche 1291 Quadratmeter. Der Realisierungszeitraum sieht vor, dass der Bezug des neuen Gebäudes im September 2024 erfolgen soll, so Obel. Für die förderfähigen Kosten wird ein staatlicher Zuschuss in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro erwartet.

Letztendlich hat sich der Gemeinderat einstimmig dafür entschlossen, in das Vergabeverfahren einzutreten, das für den Zeitraum von Dezember 2020 bis März 2021 geplant ist. Weiter hat sich der Rat dafür entschlossen, die Betreuung über den Hort mit einem externen Träger zu organisieren und durchzuführen.

DK