Karlskron
Gemeinde-App kommt in sechs Wochen

Präsentation im Gemeinderat - Längere Diskussion über Verkehrssituation in der Ortsmitte

24.06.2021 | Stand 27.06.2021, 3:33 Uhr |
Zwei Staatsstraßen treffen hier in Karlskron aufeinander. Seit Jahren wird über die Verkehrssituation diskutiert, bislang jedoch ohne greifbares Ergebnis. − Foto: Pehl

Karlskron - In Gaimersheim und etlichen anderen Kommunen waren die Gemeinderäte bislang sehr angetan von der Gemeinde-App, die der Jungunternehmer Johannes Vollnhals mit seinem Team entwickelt hat.

Mittlerweile ist sie nach seinen Angaben bereits in gut zwei Dutzend Orten in den Landkreisen Eichstätt und Kelheim im Einsatz. In sechs Wochen soll sie auch in Karlskron laufen.

Zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte der Gaimersheimer seine Entwicklung vor, die übrigens auch in Karlshuld zum Einsatz kommen soll. Optisch übersichtlich gestaltet, will sie einen schnellen Überblick über die wichtigsten Informationen rund um Karlskron bieten. Aktuelle Infos aus dem Rathaus können die Bürger per Push-Benachrichtigung auf dem Handy erhalten. Auch Veranstaltungen im Gemeindegebiet sowie Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten sind zu finden. Die Gewerbezweige sind unterteilt in verschiedene Bereiche. Und wer Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr benötigt, muss sich künftig auch nicht mehr durch sämtliche regionalen Fahrpläne wühlen: In die neue App ist der gesamte Bayern-Fahrplan integriert. Die App verweist auch auf lokale Ärzte sowie Pflege- und Sozialdienste. Notdienste, ein Vereinsverzeichnis oder der Müllabfuhrplan sind weitere Beispiele. Kritik an der App kam lediglich von der CLK, da der Gemeinderat nicht darüber abstimmen konnte, sondern lediglich über die Einführung informiert wurde.

Nach zahlreichen Bauanträgen und Anfragen gab Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) bekannt, dass die Straße Am Bachl nicht wie geplant im August, sondern erst im Frühjahr nächsten Jahres saniert werden soll. Es gingen auf die Ausschreibungen entweder gar keine Angebote ein oder die Preise waren viel zu hoch. Ursprünglich waren rund 100000 Euro veranschlagt worden. Gute Nachrichten kommen dagegen aus Pobenhausen: Das Feuerwehrhaus ist stabil, es besteht keine Gefahr. Vor kurzem hatten sich dort einige Fliesen auf einmal ineinander geschoben - möglicherweise aufgrund von Bewegungen im Boden. Vorgesorgt hat die Gemeinde auch für die Störche, die sich auf dem Kamin der Schule niedergelassen haben. Einige Bleche verhindern, dass eines der Jungtiere hineinfällt.

Für ein Problem im Ort fanden die Räte trotz längerer Diskussion keine Lösung. Es ging um einen Antrag von SPD, Grünen, CLK und FW zur Querung der Hauptstraße beim Netto-Markt, wo schon eine Verkehrsinsel ist, sowie der Ingolstädter Straße. Das Problem hier: Wer etwa von Karlskron in Richtung Lichtenau zum Supermarkt radeln will, muss über die viel befahrene Staatsstraße.

Ein Ortstermin mit dem Landratsamt, dem Staatlichen Bauamt und der Gemeinde führte zu keiner Lösung, so Kumpf. "Die Fachbehörden sahen keinen Handlungsbedarf. " Der Bereich beim Netto sei übersichtlich und der Bau von Ampeln erst ab 50 Straßenquerungen pro Stunde möglich, was aber nicht erreicht wird.

Eine Änderung der Vorfahrtsregelung an der Kreuzung der Staatsstraßen scheidet aus, da die Experten die Entwicklung von Staus befürchten. Sie empfehlen laut Kumpf eine Überplanung der Kreuzung der Staatsstraßen und einen entsprechenden Umbau. Allerdings seien derzeit dafür keine Kapazitäten vorhanden.

Florian Raba (CSU) befürchtet, dass mit einem Umbau der Kreuzung die Chancen auf eine Umgehung schwinden und dies daher nur in Angriff genommen werden sollte, wenn jemand die Kosten dafür übernimmt. Regina Straub (Grüne) warnte davor, die Hauptstraße auszubauen, um sie nicht noch attraktiver zu machen. Christa Froschmeir (CLK) schlug zum Schutz der Radler zwei weiße Balken vor, wobei jedoch die Gemeinde laut Kumpf auf Staatsstraßen nichts machen darf.

Hinzu kommt, dass der bestehende kombinierte Geh- und Radweg eigentlich zu schmal ist, aber bislang problemlos funktioniert. "Das Einfachste wäre, einen Gehweg daraus zu machen", warf Martin Wendl (Grüne) ein, wobei dann aber die Radler auf der Staatsstraße fahren müssten, "Da ist guter Rat teuer", lautete Kumpfs Bilanz.

DK

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