Paunzhausen
Gelungenes Starkbierfest

TSV Paunzhausen begeistert mit lustigem Dreiakter

14.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Helme als Hilfsmittel: Finni erklärt Emmeran, wie sie - rein theoretisch - Kontakt zu den Toten aufnehmen können. - Foto: Schmid

Paunzhausen (sdb) Mit dem Dreiakter "Der Himme wart net" hat die Theatergruppe des TSV Paunzhausen die mit fast 500 Leuten besetzte Turnhalle zum Tosen gebracht. Die stehenden Ovationen zeigten Schauspielern und Organisatoren, dass ihre wochenlangen Proben dem 20. Jubiläum würdig waren.

"Der Himme wart net" lautete der Titel der diesjährigen Komödie von Markus Scheble und Sebastian Kolb und begann, wie sollte es anders sein, erst einmal mit dem Tod des Polizeibeamten Stelzl, authentisch gespielt von Christian Liebhardt. Gerade wollte er sich die Polizeihose über die lange Unterhose ziehen, als ihn der Schlag traf und er sich hoch oben im himmlischen Wartezimmer wiederfand, in dem er natürlich auch alte Bekannte traf.

Die himmlische Stimme von Carina Geyer informierte Stelzl schließlich über seine Aufgabe, die er zu erfüllen habe, um Engel werden zu können. Binnen 24 Stunden muss er den soeben verstorbenen Schreinermeister Bömmerl - Johannes Bauer erweist sich hier wieder als Minenspielakrobat - abholen und heraufbringen. Denn danach schließen die Himmelspforten bis zum Sankt Nimmerleinstag.

Stelzl macht sich auf den Weg. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es sich bei diesem Auftrag um eine ziemlich harte Nuss handelt. Der Verstorbene will zunächst nicht wahrhaben, dass er tot ist und schließlich auch nicht sofort in den Himmel.

Die Erkenntnis, dass die Froschmeiers, eine schmarotzende Verwandtschaft (rigoros dargestellt von Stefan Mslowski und Birgit Daniel-Bauer), seine (überzeugend trauernd von Tanja Fottner gespielte) Tochter Anna bestehlen wollen, indem sie sich den unverhofften Lottogewinn unter den Nagel reißen wollen, lässt Bömmerl auf der Erde verweilen und mit ihm seinen himmlischen Gesandten.

Da die beiden Toten aber nicht gehört werden können, wird es für die beiden Geister schwierig sich bemerkbar zu machen. Leider kann die in den stotternden Schreinergesellen Emmeran verliebte Haushälterin Finni, beide urkomisch gespielt von Patricia Herberich und Josef Nadler, trotz Spezialhelm keinen Kontakt zu den Toten aufbauen. Eher zufällig stellen die Geister fest, dass die nach ihrem Lieblingsschnaps benannte "Himbeer-Resi" (grandios gespielt von Andrea Maysami) mediale Fähigkeiten besitzt, jedoch nicht an Geister glaubt.

Es ist eine Komödie und natürlich endet alles gut, nicht nur im Stück, sondern auch für alle, die zum Gelingen beitrugen. Es sind nämlich die vielen Kleinigkeiten, die das Publikum so stark zum Lachen bringen, dass die Schauspieler minutenlang innehalten müssen, bevor sie weiterspielen können. Und ob Souffleuse Silke Hausner oft nachhelfen musste, bleibt wohl ihr Geheimnis. Eine Leistung, die des Jubiläums würdig ist und damit haben sie die Messlatte für das kommende Jahr wohl sehr hoch gesteckt.