Beilngries
Gelungenes Fluglager

Beilngrieser Luftsportverein setzt auf Jugendarbeit – "Wir müssen immer nach vorne schauen"

12.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Hoch hinaus ist es für die Teilnehmer beim Sommerfluglager des Luftsportvereins Beilngries gegangen. Man sehe die Jugendarbeit als wichtige Aufgabe an, betonen die Verantwortlichen - Foto: privat

Beilngries (DK) Als „vollen Erfolg“ hat Martin Stiefel, Vorsitzender des Luftsportvereins Beilngries (LSV), das diesjährige Sommerfluglager gewertet. „Segelflieger aus ganz Deutschland sind angereist, um die hervorragenden Bedingungen im Altmühltal zu nutzen“, fasste er zusammen.

Mit den ortsansässigen Piloten wurden 160 Flüge gestartet, bei denen insgesamt mehr als 1300 Kilometer zurückgelegt wurden. Auch Toni Hoffmann, Fluglehrer beim LSV, ist mit dem Verlauf des Fluglagers zufrieden. „Unsere Schüler haben in der kurzen Zeit große Fortschritte gemacht, sodass wir letztendlich Jonas Meier zum Alleinflug bringen und Lukas Bös zur Prüfung schicken konnten.“

Jonas Meier war heuer beim Jugendaktionstag zum ersten Mal in einem Segelflugzeug gesessen und hatte sich sofort für den Sport begeistert. Der 17-jährige Dietfurter verbrachte daraufhin jedes Wochenende im Cockpit und meisterte so in der Rekordzeit von nur vier Monaten seinen ersten Alleinflug.

Die Ausbildung zum Segelflugpiloten ist generell in vier Abschnitte unterteilt, die nacheinander ausgeführt werden. Zuerst werden grundlegende Fähigkeiten vermittelt, mit denen der Schüler das Flugzeug und seine Handhabung am Boden kennenlernt. Dieser Teil wird mit einer theoretischen Prüfung und drei einwandfrei geflogenen Platzrunden abgeschlossen. Danach werden in zwei Schritten immer mehr Fähigkeiten vermittelt, die den Schüler weiter und weiter vom Platz wegführen und die schließlich in einem 50-Kilometer-Überlandflug gipfeln.

Lukas Bös aus Beilngries ist sogar noch drei Schritte weiter. Nachdem er seine Theorieprüfung gemeistert hat und zusammen mit einem Fluglehrer 100 Kilometer weit geflogen ist, konnte er dieses Fliegerlager mit seiner Scheinprüfung beenden. „Man hat schon Angst, was der Prüfer da so alles abprüfen könnte“, gibt der 17-Jährige zu. „Allerdings waren wir die Sachen, die er sehen wollte, tausendmal in der Ausbildung durchgegangen.“ Für Martin Stiefel und Toni Hoffmann sind diese beiden Beispiele ein Zeichen für die gelungene Nachwuchsarbeit, die der Verein leiste. Von den jungen Menschen lebe ein solcher Verein schließlich. „Auch wenn wir im Augenblick noch eine sehr starke Jugend haben, müssen wir doch immer schon nach vorne schauen“, gibt Stiefel zu bedenken. Der Verein gehe zwar inzwischen mit der Zeit, nutze die modernen Kanäle und versuche, sich bei Veranstaltungen zu präsentieren, „letztendlich kann dies aber nicht einen echten Mitflug wiedergeben“, sagte der Vorsitzende.

Lukas Bös genießt inzwischen die neuen Freiheiten, die sein Schein ihm bietet. „Alle hier haben irgendwann mit einem einfachen Mitflug angefangen“, fasst der junge Mann zusammen.