Ingolstadt
Gelungene Mischung im Doppel

05.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:06 Uhr

Ingolstadt (DK) Es ist einer dieser Abende innerhalb der Reihe Ingolstädter Musikszene, die man gerne mit Freunden und guten Bekannten verbringt. Und so ist die Neue Welt auch rappelvoll, als Isa Beikler und die Boppin’ Daddies dort ihre musikalische Visitenkarten abgeben, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch jede für sich für einen angenehmen Abend sorgen.

Isa & Friends nennt sich das Trio der Singer/Songwriterin, mit dem sie in diesem Jahr ihre reifen und ausgefeilten Eigenkompositionen zwischen Folk und Rock vorstellt. Ein Bass (Markus Grützner), zwei Gitarren, ein klein wenig Perkussion – das genügt, um das Publikum die Klasse dieser Songs erahnen zu lassen, Beiklers eigene und die Stimme ihrer Partnerin Claudia Juschka und vor allem die Vokalarrangements machen sie zu etwas ganz besonderem.

Bis auf die drei Gaudisongs im Mittelteil, die es nicht unbedingt gebraucht hätte, beweist Beikler auch in der Auswahl und der Machart ihrer Covers von REM bis Billy Idol Geschmackssicherheit und ein geschicktes Händchen. Dass ihre durchaus witzige Moderation nicht immer zielführend ist, ist dem Augenblick und vermutlich auch der Aufregung geschuldet.

Die Boppin’ Daddies spielen Rockabilly, steht im Programmheft. Das stimmt, gleichzeitig aber auch nicht. Sagen wir es so: Sie schnappen sich persönliche Favoriten aus allen möglichen Genres und Zeitabschnitten der Pophistorie, und trimmen sie auf den Sound, wie man ihn vom frühen Johnny Cash kennt. Ob es sich dabei um Stücke der Rolling Stones, Mary Hopkins, Kenny Rogers, John Denver, der Andrew Sisters oder von Canned Heat handelt, ist völlig egal. Nur bei einigen Verirrungen in die Gefilde des Deutschen Schlagers ist es leider nicht mehr egal.

Mutig gehen Harry Widner (Kontrabass), Tobias Gerber (Drums) und Robert Göricke, der über eine sehr gut zur Musik passende Singstimme verfügt, dabei einen eigenwilligen Weg. Nämlich den, jeden Song von der Gitarre aus zu starten, auf Soli komplett zu verzichten, die Originale tempomäßig weitgehend einander anzugleichen und das anfangs eingeschlagene Verfahren nicht mehr zu variieren.

So kommt man auch zu echten Covers und demonstriert zugleich ein eigenständiges Herangehen, sorgt aber nicht unbedingt für Spannung innerhalb des Sets. Nachdem Ansagen entweder unterbleiben oder gerne auch mal nicht ans Publikum gerichtet sind, kann man als Zuhörer immer wieder das Spiel „Wer kennt dieses Lied“ spielen. Warum auch nicht. Die erwähnten Freunde und guten Bekannten beteiligen sich auch daran gerne und mit Begeisterung.