Halbach
Gelebte und geliebte Tradition

Über 400 Pilger sind gestern zum Schutzengelfest nach Halsbach gekommen

03.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

−Foto: Endres, Fritz, Schrobenhausen

Halsbach (SZ) Der Wettergott meinte es wieder gut mit den Pilgern beim Schutzengelfest in Halsbach. Die Sonne strahlte pünktlich zu Beginn des Festgottesdienstes vor der kleinen Halsbacher Kirche. Über 400 Gläubige aus dem Schrobenhausener und Aichacher Land waren gestern wieder dabei.

Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Dominik Zitzler auf dem Platz vor der Schutzengelkirche, die vor über 300 Jahren im Jahr 1716 gebaut worden ist. Das Halsbacher Schutzengelfest hat eine lange Tradition – die erste Eintragung über ein solches Fest ist in der Chronik der Kirche niedergeschrieben –, als Datum ist der 30. August 1789 eingetragen. „Das Schutzengelfest ist ein Gedenktag der Schutzmacht Gottes für die Menschen“, begrüßte Pfarrer Dominik Zitzler die Schar der Pilger zum Gottesdienst. „Vor einigen Wochen habe ich einen Brief meiner Krankenversicherung bekommen. Inhalt des Briefes war die Leistungsverbesserung und die damit verbundene Beitragsanpassung“, begann der Pfarrer seine Predigt. „Für die Grundbedürfnisse schließen die Menschen verschiedene Versicherungen ab – Haftpflicht, Hausrat, Rechtsschutz und dergleichen. Wie aber sieht es mit den Grundbedürfnissen im Bereich des Glaubens aus?“, fragte er die Pilger.

In der Heiligen Schrift, vor allem in den Psalmen und Gebeten, die vor einigen Tausend Jahren geschrieben worden sind, werde berichtet, wie die Menschen schon damals Gottes Schutz selbst erfahren durften. „Bei Gott sind wir gut aufgehoben, bei ihm sind wir geborgen. Wir dürfen voller Vertrauen unser Leben unter seinen Schutz stellen“, sagte Pfarrer Zitzler. Schutzengel seien der Ausdruck des Bedürfnisses nach Sicherheit und Geborgenheit – Ausdruck der Erfahrung, dass Gott durch seine Engel behütet und beschützt. Jedes Gebet zu den Schutzengel sei im Grunde ein Gebet zu Gott, der Fels und Zuflucht des menschlichen Lebens ist. „Heute, am Schutzengelfest, sind wir neu eingeladen, unser Leben und unsere Nächsten, die uns wichtig sind, unter Gottesschutz zu stellen, seinen Engel anzuvertrauen“, erklärte Zitzler. Als Christ sei man aufgerufen, auch anderen Schutzraum zu gewähren und für den Wert und die unantastbare Würde eines jeden Menschen einzutreten.

Zu den Klängen einer achtköpfigen Blasmusikgruppe sangen die Gläubigen Lieder aus dem neuen Liederheft, das im vergangenen Jahr für den Festgottesdienst zusammengestellt worden war. „So ein Fest kann nur organisiert werden, wenn es viele freiwillige Helfer gibt. Ich danke allen, die mitgeholfen geholfen haben – besonders der Familie von Else Heigl, die jedes Jahr unermüdlich dieses Fest vorbereitet“, lobte Dominik Zitzler die gute Organisation zum Schluss des Gottesdienstes.

Wie schon in den Vorjahren wurde für die Pilger wieder ein Zelt aufgestellt und der Altarbereich war überdacht. Im Anschluss an die heilige Messe waren die zahlreichen Gläubigen zum gemeinsamen Mittagessen und zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Die gesamte Kollekte und der Tageserlös kommen dem Unterhalt der kleinen historischen Kirche in Halsbach zugute. Mit einer Dankandacht in der Kirche endete schließlich das Schutzengelfest und die Pilger hatten Gelegenheit, sich in die Schutzengelbruderschaft eintragen zu lassen.