Geldanlage - Her mit den hohen Sparzinsen

27.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Was für Häuslebauern gute Zeiten sind, sind für Sparer miserable. Anleger sollten nicht resignieren, denn hohe Zinsen können sie auch heute noch einstreichen.

Niedrige Zinsen wo man hinschaut. Unter dieser Situation leiden Sparer ganz besonders. "Viele Menschen investieren ihr Vermögen bevorzugt in risikoarme, dafür aber renditeschwache Anlagen wie Sparbücher, Girokonten, Bausparverträge oder Riesterrenten, die oftmals nicht einmal die Inflation ausgleichen", sagt Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Risikoarm und dabei renditestark das wäre die Traumkombination. Bei ausländischen Festgeld-Anbietern ist das auch heute noch möglich. Zu umständlich und kompliziert? Genau in diese Marktlücke stießen vor einigen Monaten beispielsweise zwei deutsche Dienstleister: Weltsparen und Savedo. Die Idee: Deutsche Sparer müssen sich nicht auf den Weg begeben und ihr Geld bei einer ausländischen Bank einzahlen. Auch sprachliche Barrieren müssen wegfallen. Denn die beiden genannten Anbieter übernehmen die Vermittlung. Kunden können dann bequem über den deutschen Dienstleister ihre Gelder verwalten und ein hochverzinstes Festgeld-Konto führen. Einlagen sind gemäß europäischen Standards abgesichert. Der Anbieter Weltsparen bietet sowohl Anlagen in Euro als auch in fremden Währungen an. Savedo beschränkt sich derzeit auf Euro-Geldanlagen. Die J&T Banka aus Prag haben beide Dienstleister im Sortiment. Bei den Tschechen gibt es für drei Jahre 2,0 Prozent. Vorsicht: Weltsparen bietet hier zusätzlich zur Euro-Anlage auch eine Dollar-Variante an. Hier sind die Erträge dann vom Wechselkurs des Dollars zum Euro abhängig. Verluste aber auch Extra-Gewinne sind möglich. Sicherheitsbedachte Anleger wählen besser die Euro-Festgeldanlage. Daneben bietet Weltsparen weitere Festgeld-Angebote aus verschiedenen Ländern an, die höhere Verzinsungen abwerfen als das in Deutschland üblich ist. Zu nennen wären hier etwa die Alior Bank aus Polen, die irische AIB, die britische First Save oder die Banca Sistema, die aus Italien kommt. Der Neuzugang bei Savedo kommt aus Portugal und heißt Atlantico Europa. Gerade bei kürzeren Laufzeiten bietet das Bankhaus beachtliche Zinsen.

Wie reagieren deutsche Sparer darauf?
"Wir erleben einen regelrechten ?Run? auf unsere Angebote. Das macht deutlich, dass sich deutsche Sparer von ihren Hausbanken nicht mehr länger mit Minizinsen abspeisen lassen wollen", sagt Christian Tiessen, Geschäftsführer und Co-Gründer der Savedo GmbH. Nach eigenen Angaben konnten die Berliner seit dem Markteintritt im Dezember 2014 ein Volumen von mehr als 100 Millionen Euro vermitteln. Noch ist das Angebot von Savedo mit zwei Partnerbanken überschaubar. Wie geht es weiter? "Savedo wird bis Ende des Jahres mit weiteren Partnerbanken kooperieren und neben Festgeld auch schon bald weitere Anlageprodukte anbieten", so Tiessen. Sparer dürfen gespannt sein.

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