Geldanlage Gold - Münzen, Barren oder Fonds?

20.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:42 Uhr

Finanzexperten warnen vor einer zu hohen Goldquote. Maximal zehn Prozent sollte man in Münzen oder Fonds investieren. Denn Gold ist eine spekulative Geldanlage. Der Preis kann schnell wieder sinken. Worauf sollte man achten?

Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten, denn es lässt sich nicht wie Papiergeld beliebig vermehren. Ein Resultat der hohen Wertschätzung ist die stabile Kaufkraft. So war 1920 eine Unze Gold etwa 20 Dollar wert – so viel wie ein guter Herrenanzug. Heute bekommt man für die gleiche Menge Gold immer noch einen guten Anzug, für 20 Dollar höchstens noch eine Krawatte. Finanzexperten warnen aber vor einer zu hohen Goldquote. Maximal zehn Prozent sollte man in Münzen oder Fonds investieren. Denn Gold ist eine spekulative Geldanlage. Der Preis kann schnell wieder sinken. Worauf sollte man achten?

Münzen und Barren

Wer Inflation befürchtet, kann sich mit physischem Gold gegen Wertverlust absichern. Goldmünzen und Barren werfen keine Zinsen ab, genießen aber hohe Akzeptanz in Krisenzeiten. Allerdings sind Münzen teuer. Die Kaufkosten erreichen schnell zehn Prozent. Damit wenigstens der Einsatz wieder herauskommt, müsste der Goldpreis um den Verkaufsaufschlag steigen. Je kleiner die Goldeinheit, desto höher der Aufpreis. Beispiel Ein-Gramm-Goldbarren: Der Goldhändler Pro Aurum kauft derzeit das Stück für 37 Euro an, verkaufte es aber für 44 Euro – Aufpreis knapp 20 Prozent. Erwirbt man hingegen den Ein-Unze-Barren (31,1 Gramm) verringerte sich die Preisspanne auf etwa fünf Prozent. Spesen und Transportgebühren erhöhen weiter die Kosten. Beim Münzkauf lohnt daher ein genauer Preisvergleich. Liegen zwischen Erwerb und Verkauf weniger als zwölf Monate, ist der Veräußerungsgewinn einkommensteuerpflichtig, sobald die Freigrenze von 600 Euro überschritten ist. Abgeltungsteuer fällt nicht an. Nachteil: Goldbesitz lockt Diebe an. Die Aufbewahrung im Bankschließfach kostet zusätzlich 25 bis 50 Euro pro Jahr.

Goldfonds und -zertifikate

Diese Wertpapiere bilden die Entwicklung des Goldpreises nach. Da er sich in den letzten fünf Jahre fast verdreifacht hat und  weitere Preisanstiegenicht ausgeschlossen sind, stehen Goldindexpapiere hoch im Kurs. Eine Garantie, dass die Prognosen eintreffen, gibt es jedoch nicht, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Goldfonds sind eher ein Mittel zur spekulativen Geldanlage denn zur Vermögenssicherung. Kostengünstig sind börsengehandelte Goldfonds (ETF) oder besicherte Goldzertifikate (ETC). Es fallen keine Ausgabeaufschläge und geringe Managementgebühren an. Jörg Bohn, Vorstand der Düsseldorfer Vermögensverwaltung Artus Direct Invest, rät nur Papiere zu kaufen, die mit echtem Gold hinterlegt sind. Dies ist zum Beispiel beim Schweizer ZKB Gold ETF der Fall. Das Gold liegt in Tresoren unabhängiger Treuhandbanken. Anleger sollten bedenken, dass es sich bei ETCs um Schuldverschreibungen von Banken handelt. Im Pleitefall gibt es mehr Schwierigkeiten an das Gold zu kommen als bei echten Fonds, weil ETC-Vermögen nicht als Sondervermögen geschützt sind, warnt Bohn. Vorteile: Schneller Ein- und Ausstieg via Börsenorder, unkomplizierte Aufbewahrung im Depot. Nachteil: gegebenenfalls Depotgebühren. Realisierte Gewinne sind abgeltungsteuerpflichtig.

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