Geld - Kommt die Jahresendrallye an der Börse?

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Der deutsche Aktienindex (Dax) meistert die 11.000 Punkte-Hürde. Die Aktionäre wappnen sich für den Endspurt. Das belegen zahlen von Comdirect.

Wenn zu Jahresende die Aktienkurse nach oben schießen, ist von der Jahresendrallye die Rede. Wie so oft an der Börse gilt aber: Die Kurse können steigen, müssen sie aber nicht. Eine Garantie gibt es nicht. Doch ganz von der Hand zu weisen sind gewisse Anomalien wie die Sell in May Weisheit oder eben die viel zitierte Jahresendrally nicht. So ist die mittlere Monatsrendite des Dax im Dezember seit 1988 nach Zahlen von Bloomberg die beste Monatsrendite überhaupt. Im Durchschnitt machten Dax-Aktionäre im letzten Monat des Jahres knapp drei Prozent gut. Nach dem April flauen die Renditen deutlich ab. Die Monate August und September verzeichnen sogar einen durchschnittlichen Rückgang um 2,45 bzw. 2,63 Prozent. Die Regel, die die Börsianer daraus ableiten lautet damit: Sell in May, auf Deutsch: Verkaufen Sie Ihre Aktien im Mai.

Aktionäre stellen sich auf steigende Kurse ein
Um die Markstimmung zu beleuchten, pflegt Comdirect den sogenannten Brokerage Index. Der Index resultiert aus dem Kauf- und Verkaufsverhalten der 880.000 Depotinhaber bei Comdirect. Der aktuelle Wert von 113,9 Zählern ließe darauf schließen, dass sich die Anleger bereits für die Jahresendrallye positionieren, heißt es. "Untypischerweise blieben die Anleger im Oktober ? trotz eines starken Anstiegs im Dax von fast 1.500 Punkten ? weiterhin in Kauflaune", sagt Stefan Wolf, Produktmanager Trading bei Comdirect. Eine kurzfristige Neigung zu Gewinnmitnahmen sei lediglich Ende Oktober kurz aufgeblitzt ? nachdem der Dax innerhalb von wenigen Handelstagen um rund 700 Punkte angestiegen war.

Hin und her bei VW
Besonders im Mittelpunkt stand und steht weiter Volkswagen. Ähnlich wie bereits im Vormonat zählten zu den Top-Aktienkäufen erneut die Autotitel Volkswagen, Porsche sowie Daimler. "Gleichzeitig sind Volkswagen Vorzüge, Daimler und K+S in den Top 5 der abgestoßenen Aktien vom Oktober gelistet. Hier entstand also ein massives Transaktionsvolumen. Allerdings wurden diese drei Aktien mindestens doppelt so häufig gekauft wie verkauft", erklärt Wolf. Die starke Nachfrage nach VW-Aktien spräche aber nicht unbedingt für eine gestiegene Zuversicht der Anleger in ein nahendes Ende der Dieselgate-Affäre, sondern eher für spontane Spekulationen auf eine Erholung der Aktie. "Zudem ist zu erwähnen, dass diese Kaufzahlen dem Zeitraum vor den jüngsten, weiteren Enthüllungen aus Wolfsburg entstammen", so Wolf weiter. Bei Volkswagen scheiden sich die Geister. So sieht die Schweizer Großbank UBS die Aktie in einem Jahr bei 150 Euro. Das Bankhaus Lampe setzt sein Jahresziel bei 94 Euro.

Tipp: Wem die Börse zu riskant ist, kann beispielsweise auf das Tagesgeld der VW-Tochter Audi setzen. Das Tagesgeld der Audi Bank wird mit 1,25 Prozent für vier Monate topverzinst.

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