Ingolstadt
Geld für Gläubiger

Petroplus-Insolvenzverwalter meldet Zahlung

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Ingolstadt (DK) Lichtblick für die Gläubiger der Petroplus Raffinerie Ingolstadt (PRI): Wie der Insolvenzverwalter Michael Jaffé gestern mitteilte, können alle Insolvenzforderungen bedient werden. Jaffé veranlasste demnach eine Abschlagsverteilung von 22,3 Millionen Euro, entsprechend einer Quote von 60 Prozent.

Zusammen mit einer ersten Zahlung im Mai 2017 haben die Gläubiger der PRI - mehrheitlich aktuelle und ehemalige Arbeitnehmer der Köschinger Raffinerie - damit 37,1 Millionen Euro erhalten, was einer Quote von 100 Prozent entspricht.

Die Insolvenzverfahren der übrigen deutschen Petroplus-Gesellschaften befinden sich laut Jaffé auf der Zielgeraden. Im Oktober 2016 hatten die Gläubiger der Petroplus Deutschland GmbH fast 250 Millionen Euro auf die Insolvenzforderungen in Höhe von 410,4 Millionen Euro auszahlen können. Das entsprach einer Quote von 60 Prozent. Auch die 365 Gläubiger der Petroplus Bayern GmbH, darunter 237 ehemalige Wärmeabo-Kunden, haben bislang rund 7,7 Millionen Euro auf ihre Forderungen in Höhe von rund 15,4 Millionen Euro erhalten, was einer Quote von 50 Prozent entspricht. In beiden Verfahren sind noch weitere Zahlungen zu erwarten, so Jaffé.

Die Petroplus-Gruppe, mit einem Umsatz von rund 20 Milliarden US-Dollar ehemals Europas größter unabhängiger Raffineriebetreiber, hatte Ende Januar 2012 Insolvenz anmelden müssen. Grund dafür waren Finanzierungsschwierigkeiten infolge der Finanzkrise von 2007. Im August 2012 wurden die deutschen Tochtergesellschaften an das global tätige Rohstoffunternehmen Gunvor verkauft. In Ingolstadt blieben alle 400 Arbeitsplätze erhalten.