Langenmosen
Geld für den Breitbandausbau

Gemeinderat beschäftigte sich auch mit der Öko-Modellregion Paartal

13.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr

Langenmosen (ed) Auch die Gemeinde Langenmosen will schnelles Internet haben.

Dazu nimmt sie das Breitbandförderprogramm des Bundes in Anspruch. Das beschlossen die Räte in der jüngsten Sitzung. Ob sie sich der Öko-Modellregion Paartal anschließen, diese Entscheidung wurde vertagt.

"In Zukunft sollen alle Häuser einen schnellen Internetanschluss haben", sagte Bürgermeisterin Mathilde Ahle zum Einstieg in das Thema Breitbandausbau. Mit dem Breitbandförderprogramm des Bundes bekomme der Ausbau des Netzes einen zusätzlichen Schub. Damit die Kommunen mit unterversorgten Gebieten schnell förderfähige Projekte entwickeln können, fördert der Bund auch Beratungsleistungen für die Planung und Durchführung solcher Vorhaben.

Um den Gemeinderäten überhaupt mal einen Überblick über die Rahmenbedingungen und die Kosten dieses Breitbandausbaus zu geben, hatte Mathilde Ahle mit Michael Himmelstoß einen Spezialisten zur Sitzung eingeladen. Himmelstoß stellte in einer kurzen Präsentation gleich mal fest, dass für Netzbetreiber der Ausbau mit Glasfaser im ländlichen Raum nicht rentabel sei. Daher müsse die Gemeinde die Voraussetzung für die zukünftige Breitbandversorgung schaffen. Hierfür sei der Aufbau einer eigenen Leerrohrinfrastruktur für ein Netz, das bis in die Wohnungen der Teilnehmer reicht (FTTH), nötig. Vorhandene Rohrsysteme könnten bei der Planung mit einbezogen werden. Damit auch alles klappt, sei ein Masterplan zu erstellen, der aufzeigt, für welche Straßen und Gebäude welche und wie viele Rohrbündel zu verlegen sind. Mit diesem Konzept bestehe für die Gemeinde Langenmosen die Möglichkeit, im Rahmen verschiedenster zukünftiger Tiefbaumaßnahmen eine Leerrohrinfrastruktur zu schaffen, mit der die Gebäude im gesamten Gemeindebereich über Glasfaser erreicht werden können. Der Bund stelle für Beratungs- und Planungsleistungen 50000 Euro pro Kommune zur Verfügung. Damit können die Ist-Situation ermittelt, verschiedene Ausbau-Szenarien vorgeschlagen und die Kosten auf der Basis einer Grobplanung eingeschätzt werden.

Diese Grobplanung liegt in Langenmosen bereits vor. Demnach liegen die Gesamtkosten bei zirka 420000 Euro, davon muss die Gemeinde Langenmosen aber nur 30 Prozent selber tragen. Michael Himmelstoß betonte, dass es wegen der angespannten Situation auf dem Tiefbaumarkt zu starken Preisschwankungen kommen könne und diese Kostenschätzung nur eine Orientierung darstelle. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das Breitbandförderprogramm des Bundes für Beratungs- und Planungsleistungen in Anspruch zu nehmen.

Noch nicht schlüssig sind sich die Langenmosener, ob sich die Gemeinde für die Öko-Modellregion Paartal bewerben soll. Ziel des Projekts ist es, die Produktion heimischer Biolebensmittel und das Bewusstsein für die regionale Identität voranzubringen. Auch hierzu hatte Ahle eine kompetente Person eingeladen: Die Landschaftsarchitektin und Mitarbeiterin der Technischen Universität München in Weihenstephan, Julia Prestele, stellte im Namen der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Neuburg-Schrobenhausen-Aichach-Eichstätt in einer Präsentation engagiert alle Vorhaben der Öko-Modellregion Paartal vor. Am Ende konnte sie die skeptischen Räte von Langenmosen nicht überzeugen. Der Beitritt der Gemeinde hängt nun davon ab, ob auch die Stadt Schrobenhausen Mitglied wird. Wenn dort eine Entscheidung gefallen ist, will man sich in der nächsten Sitzung wieder mit dem Punkt befassen.