Ehekirchen
Gelände der Brauerei Zett wird umgebaut

Architektenbüro stellt Entwurf vor – Asylbewerber können im Gewerbegebiet Wallertshofen untergebracht werden

11.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:40 Uhr

Ehekirchen (pz) Es kommt Bewegung in den Ehekirchener Ortskern: Das Gelände der Brauerei Zett in der Neuburger Straße wird umgebaut. Einen ersten Vorschlag dazu präsentierte am Dienstagabend Klemens Herrle vom Neuburger Architektenbüro Herle und Herrle dem Gemeinderat.

Seine Ausführungen stießen grundsätzlich auf Zustimmung, doch die Räte machten auch deutlich, dass bei einigen Punkten noch erheblicher Klärungsbedarf besteht. Erhalten bleiben soll die Gaststätte mit ihrer Terrasse. Der Hochzeitsstadel mit seinem Nebengebäude wird abgetragen, dafür sind zwei neue Wohngebäude geplant. Eventuell, so Herrle, gibt es auch noch Platz für eine Gemeinschaftspraxis.

Zu wenig Parkplätze seien in dem Modell vorgesehen – das war der größte Kritikpunkt der Gemeinderäte. „Nach dem aktuellen Plan ist es vorprogrammiert, dass die Autos auf der Straße parken müssen“, sagte Josef Hermann (CSU). Andreas Karmann (CSU) pflichtete bei, dass die Gemeinde in Baugebieten inzwischen zwei Parkplätze pro Wohneinheit fordert. Das Architektenbüro hat für das Brauerei-Gelände nur einen Stellplatz pro Wohneinheit eingeplant. „Ein Parkplatz pro Einheit ist viel zu wenig, so einem Entwurf werden wir sicher nicht zustimmen“, machte Paul Kammerer (FW) deutlich. Positiv hoben die Räte hervor, dass der Innenhof des Geländes mit seinen großen Bäumen mehr in den Fokus rücken soll. Dies sei eine Bereicherung für den Ortskern und passe gut zur geplanten Dorferneuerung.

Auch beim Thema Unterkünfte für Asylbewerber gab es Neuigkeiten. Sollte es dazu kommen, dass die Gemeinde Flüchtlinge aufnehmen muss, ist Ehekirchen jetzt besser gewappnet. Hierfür wurde der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Wallertshofen geändert. Bisher war es dort nämlich nicht erlaubt, Gebäude für kulturelle oder soziale Zwecke zu errichten. Ab sofort ist das möglich, so können in dem Gebiet zukünftig zum Beispiel Wohncontainer aufgestellt werden. „Jede Gemeinde muss Unterkünfte zur Verfügung stellen und auch wir müssen und wollen unseren Teil dazu beitragen“, erklärte Günter Gamisch.

Der Bürgermeister berichtete dem Gremium aus der zurückliegenden Bauausschusssitzung. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Weidorf ist beschlossene Sache. Gamisch stellte einige der geplanten Veränderungen vor. So sollen etwa Teile des Gehsteiges abgeflacht werden. Nicht erneuert werden soll die Stützmauer. Hierzu äußerte Paul Strixner (FW) Bedenken: „Das wird problematisch werden, die Mauer wird immer schiefer und irgendwann einstürzen.“

Diskutiert wurde außerdem über einen Bauantrag der Firma Baierl zum Abbau von Sand in der Sandgrube Walda. Baierl will in einem Zeitraum von 15 Jahren 90 000 Kubikmeter Sand abbauen. Strittig waren hier insbesondere die Betriebszeiten, während denen die Firma Sand fördern möchte: Montag bis Samstag von 7 bis 19 Uhr. Im Schnitt werden dann täglich sechs Lkws beladen. Ein Antrag von Sofia Käfer (CSU), die Betriebszeit am Samstag auf 16 Uhr zu begrenzen, wurde mit sechs zu neun Stimmen abgelehnt. Unter Berücksichtigung einiger Auflagen, die für die Firma Baierl gelten sollten, stimmte der Rat dem Bauantrag schließlich einstimmig zu.