Schrobenhausen
Gekonnte Fingerakrobatik auf der Bühne

Von Mendelssohn bis Telemann: Die Tonwerkstatt bot in der Aula des Gymnasiums ein fulminantes Abschlusskonzert

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Beim großen Finale traten die Fingerakrobaten der Tonwerkstatt Altschäfl noch einmal gemeinsam auf die Bühne. - Foto: Ruth Lutz

Schrobenhausen (oh) In der voll besetzten Aula des Gymnasiums Schrobenhausen ging das jährliche Abschlusskonzert der Tonwerkstatt über die Bühne. Das Motto "Fingerakrobaten" wurde von den Instrumentalschülern der Musikinstitution auf dem jeweiligen Spielniveau hervorragend verdeutlicht. Die Leiterin und Musikpädagogin Elisabeth Altschäfl moderierte mit interessanten Überleitungen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Ruth Bayer stellte sie diesen interessanten, abwechslungsreichen Ablauf zusammen.

Das Programm begann schon mit einem lockeren Einzug, den das Querflötenquartett Lara Blattner, Maria Breitsameter, Julia Häuslmeier und Lisa Schleußinger gekonnt präsentierten. Es waren zwei Gitarren-Ensembles vertreten mit einem Kosakentanz und "Country Roads". Durch die Oktavgitarre ergänzt (Paul Moll), brachte die Gruppe diesen Gopak auf die Bühne. Das Ensemble (Elias Burget, Sophia John, Antonia Rauch, Franziska Salvamoser und Agnes Strasser) vereinte fortgeschrittene Gitarristen mit der äußerst konzentrierten jüngsten Spielerin Svenja Fleischmann. Das Folklorestück "Country Roads" arrangierte Elisabeth Altschäfl ganz speziell für das gemischte Ensemble mit Querflöten und Gitarren. Dieses Stück wurde von erfahrenen Gitarristen (Maria Häuslmeier, Paul Moll, Carola Kreitmeir, Nele Walter) zusammen mit den Bläsern Sophia Brandstetter, Annika Limmer, Lisa Mayr und Julia Siegl gekonnt präsentiert.

Auch am Klavier boten die Jüngsten außergewöhnliches Können. Mit lockeren und schnellen Fingern zeigten die Kinder, die gerade ein Jahr Unterricht hatten, ganz besondere Musikalität. An den Tasten agierten Viktoria Haberer konzentriert und musikalisch mit dem Stück "Der singende Bach", Theresa Lutz zusammen mit ihrer Schwester Veronika schwungvoll ein Alla turca und Sophia Zuber einfühlsam ein Allegretto von Diabelli, vierhändig gemeinsam mit ihrer Lehrerin.

Weitere fingerakrobatische Vorträge boten Paul Skoruppa mit einem Hasenmarsch, Milena Mörtl und Milena Zach sogar sechshändig am Klavier zusammen mit Elisabeth Altschäfl. "Disco Time\" präsentierte Hannah Stohl genauso locker an den Tasten, wie Natalia Kicura ernsthaft und dynamisch versiert den ersten Satz einer Sonatine von Beethoven.

Das Querflötentrio Patrizia Müller, Lina Walter und Milena Zach trugen einen romantischen Walzer vor. Eine ganz besondere Leistung bot dem interessierten Publikum die Gitarristin Carola Kreitmeir mit der sehr musikalischen Tangoversion von Rodriguez-La Cumparsita.

Der erste Satz der "Kindersymphonie" von Haydn trug leicht und locker alle begeisterten Zuhörer in die Pause. Wieder stammte das Arrangement für Sopranblockflöten (Katharina Beer, Lena Hoffmann, Barbara Salvamoser, Lara Wagner) und zwei Querflötenstimmen (Lilly Häuslinger, Magdalena Moll, Patrizia Müller, Lina Walter und Milena Zach) von Elisabeth Altschäfl, die diese Gruppe am Klavier begleitete. Für alle Spieler eine gekonnte Leistung.

Das Querflötenduo Magdalena und Lilly holte mit einem coolen Tango das Publikum aus der Pause zurück. Die junge Pianistin Melissa Terno ließ jedes Mal aufhorchen. Sie präsentierte einfühlsam und musikalisch eine Popballade von Hellbach. Mit dem ersten Satz aus der F-Dur-Sonate von Telemann beendete die Abiturientin Julia Häuslmeier mit lockerer Zungenakrobatik ihre Ausbildung auf der Querflöte. Hannah Wöhrl musizierte am Klavier sensibel mit den drei Gitarristen Maria Häuslmeier, Carola Kreitmeir und Nele Walter, die nicht minder musikalisch, mit schnellen Lagenwechseln ein Menuett mit Trio darboten. Die musikalisch versierte Pianistin Veronika Lutz spielte mit weichem, singenden Ton ein "Lied ohne Worte" von Mendelssohn-Bartholdy. Das Querflötenquartett des Anfangs bot als weitere Besonderheit das Echo von Haydn. Zwei der Bläser standen auf der Bühne und die beiden anderen oben auf der Galerie. Eine schwierige, aber gekonnte Darbietung. Temperamentvoll, mit breiter Dynamik und Musikalität leitete das Duo Lisa Schleußinger (Querflöte) und Veronika Lutz (Tasten) zum gemeinsamen Finale hin.

Im Finale, bei dem alle Mitwirkenden des Abends mitspielten, verband sich das Musizieren mit unterstützenden Sängern aus dem Kinderchor PiccoLibris und gemeinsam mit dem singenden und applaudierenden Publikum zu einem grandiosen Ausklang. Die Begeisterung war groß und kam im "Radetzky-Marsch", den alle spielten, sangen und klatschten hervorragend zum Ausdruck. Alles in allem eine hervorragende und abwechslungsreiche Präsentation der Instrumentalisten der Tonwerkstatt.