Großmehring
",Geiz ist geil’ ist hier völlig falsch angesiedelt"

Jahrtag der Bauernbruderschaft Großmehring im Zeichen aktueller Landwirtschaftspolitik

26.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Über 70 Teilnehmer waren beim Kirchenzug im Rahmen des Bauernjahrtags dabei - Foto: Wallner

Großmehring (wal) Ihren inzwischen 177. Bauernjahrtag beging die Bauernbruderschaft Großmehring.

Angeführt von der Blaskapelle Alfred Rabl, dem Bauernschildträger Peter Plank sowie dem Jahrtagslader Josef Schmid, von Vorsitzendem Paul Mayer und Bürgermeister Ludwig Diepold machten sich die über 70 Gäste vom Sportheim aus auf zum Kirchenzug. Den Gedenkgottesdienst für die gestorbenen Mitglieder (sieben im Jahr 2014) hielt Pfarrer Norbert Pabst in der St. Wolfgangskirche. Der Kirchenchor unter der Leitung von Luise Schneider gestaltete die Messfeier.

Traditionell fand anschließend im Sportheim die Jahreshauptversammlung statt. Vorsitzender Paul Mayer berichtete stolz von zehn Neuaufnahmen im vergangenen Jahr, sodass die Bruderschaft derzeit 237 Mitglieder hat. „All diese Neuaufnahmen haben wir unserem Jahrtagslader Sepp Schmid zu verdanken, der mit großem Engagement für die Bruderschaft wirbt“, informierte Mayer die Anwesenden.

Seine Ansprache stellte Mayer unter das Thema „Tradition und Fortschritt“. Um Tradition in gutem Sinne zu erhalten, müsse man einiges tun. „Der Bauernjahrtag gehört zur Tradition, hier pflegt man Brauchtum“, freute sich der Vorsitzende über die vielen Gäste. Zur aktuellen Landwirtschaftspolitik merkte Mayer an, dass es viele Vorschriften und Bürokratismus den Landwirten schwer machten, vernünftig und nachhaltig zu wirtschaften. Wichtig sei, dass Erzeuger, Verbraucher, Handel und Handwerk aufeinander zugingen und füreinander Verständnis aufbrächten. Der Landwirt wünsche sich vom Verbraucher die Bereitschaft, gute und hochwertige Qualität zu honorieren. „,Geiz ist geil’ ist hier völlig falsch angesiedelt“, so Mayer. Mit einem Zitat von Sternekoch Franz Rosin schloss Mayer seine Ausführungen: „In Spanien kauft man das beste Huhn, in Deutschland das billigste.“

Abschließend bedankte er sich bei Jahrtagslader Josef Schmid, der wieder in traditioneller Weise alle Mitglieder persönlich zum Bauernjahrtag eingeladen hat, und bei dessen Frau Rosi, die den Jahrtagsgästen die selbst gebundenen Festtagssträußl ansteckte. Auch seiner Frau Betty sprach der Vorsitzende seinen Dank aus. Sie schmückt jedes Jahr das Bauernschild und backt unentgeltlich Kiachl zum Jahrtag.

Schriftführer Florian Bachschneider las das Protokoll des letztjährigen Bauernjahrtags vor, Kassier Anton Filser konnte einen positiven Kassenstand vermelden.

Mit Kaffee, Kuchen und einem Abendessen sowie am Abend mit Tanz zur Musik von Hans Wallner nahm der Bauernjahrtag seinen weiteren Verlauf. Zur Unterhaltung trug auch noch der Auftritt der Pförringer Prinzengarde bei.