Kaldorf
Geistlicher auf dem Kilimandscharo

Rückblick auf eine ganz besondere Reise Vortrag von Pfarrer Johannes Trollmann

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Foto: DK

Kaldorf (EK) Einmal den Gipfel des Kilimandscharo besteigen - Kirchenpfleger Anton Schneider aus Großnottersdorf und der Kaldorfer Pfarrer Johannes Trollmann erfüllten sich diesen Traum.

Im vergangenen Jahr hatte Pfarrer Trollmann spontan beschlossen, Kirchenpfleger Anton Schneider auf einer ganz besonderen Mission zu begleiten: der Besteigung des Kilimandscharo. Andere aus dem Familien- und Freundeskreis ließen sich die einmalige Gelegenheit ebenfalls nicht entgehen. Nun berichtete Pfarrer Johannes Trollmann bei einem Vortrag von den Erlebnissen in Afrika.

Viele Zuhörer kamen auf Einladung der Pfarrei Kaldorf nach Heiligenkreuz, um den Vortrag mit dem Thema: "Der Kilimandscharo - ein Berg zum Besteigen und Bewundern", der von der Katholischen Erwachsenenbildung angeboten wurde, zu erleben. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Böhm konnte unter den Gästen auch Dr. Oleksandr Petrynko, Leiter des Collegiums Orientale, und Diakon Simon Heindl begrüßen.

Bei seinem Reiserückblick präsentierte der Referent nicht nur eine Vielzahl von ausdruckstarken Bildern, sondern er hatte auch viel zu erzählen: Nach Ankunft der Gruppe in Nairobi ging die Reise durch den Green Park mit Ausblicken auf das Great Rift Valley. Eine Safari bot erste Eindrücke von den weitläufigen Savannen mit üppiger Vegetation. Tagesausflüge zum Mount Eburru und Cresent Island und eine Bergtour in zwei Etappen auf den 2776 Meter hohen Mount Longono dienten zur Akklimatisierung, um den bevorstehenden Strapazen gerecht zu werden.

Um an das Maranguhotel, den Ausgangspunkt für den Aufstieg, zu gelangen, war eine längere Fahrt vorbei an den Slums von Nairobi über die Grenze Kenia-Tansania durch eine atemberaubende Landschaft mit einer überwältigenden Vielfalt an wilden Tieren erforderlich. Die komplette Ausrüstung wurde vor dem Start von den fünf Bergführern akkurat auf Vollständigkeit kontrolliert. Schließlich musste alles von der Zahnbürste bis hin zum Teebeutel und Unmengen von Trinkwasser von Camp zu Camp transportiert werden, erklärte der Geistliche.

Ausgestattet mit weiteren fünfundzwanzig Trägern und einem Koch startete das Team über die im Norden des Bergmassivs liegende Rongai-Route. Meter um Meter galt es in sechs Tagesetappen die gigantische Höhe von 5895 Metern zu erreichen. Rein technisch stellt der Kilimandscharo keine Probleme dar. Viel mehr Bedeutung hatte das langsame Gehen am Berg, um das richtige Tempo zu finden, erklärte Trollmann weiter.

Die abwechslungsreiche Route durch Mais- und Kartoffelfelder und weiter durch Kiefernwälder öffnete sich und man wanderte in einer Heidelandschaft mit fantastischer Aussicht auf den Kibo und dessen Gletscher sowie den hohen Gipfel des Mawenzis. Der weitere Streckenverlauf durch das Hochland ohne wesentliche Vegetation glich eher einer Mondlandschaft.

Routinierte Führer, standhafte Träger und eine gute Campküche seien eine unerlässliche Stütze gewesen, lobte Trollmann. Übernachtungen in verschiedenen Camps waren wichtig, um den Körper der ungewohnten Höhenluft anzupassen. Im letzten Camp war für die Gruppe bereits nach Mitternacht die Nachtruhe zu Ende. Die letzte Wegstrecke stellte sie nochmals vor eine große Herausforderung. "Die Anspannung war mit jedem Schritt zu spüren, das ersehnte Ziel zu erreichen", erinnert sich Pfarrer Trollmann.

Im Morgengrauen passierte die Gruppe den Gilman's Point und im Anschluss den höchsten Punkt des Kibos, Uhuru Peak. "Ein unbeschreibliches Gefühl, es geschafft zu haben und direkt am Krater zu stehen. Noch nie war man seinem Schöpfer so nahe", freute sich der Geistliche.