Euernbach
Gefühlvoll vom Profi lernen

Paralympics-Siegerin Hanne Brenner besucht mit ihrer Trainerin Euernbach

22.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Ein Leben für den Reitsport: Die Paralympics-Siegerin Hanne Brenner (Foto oben) war zusammen mit ihrer Trainerin Dorte Christensen (Foto oben, vorne Mitte) in Euernbach zu Gast - Fotos: oh

Euernbach (PK) Hohen Besuch haben in diesen Tagen die Pferdefreunde Euernbach empfangen: Hanne Brenner, Paralympic-Siegerin im Dressurreiten, war mit ihrer Trainerin Dorte Christensen nach Bayern gekommen.

Einen ganzen Tag lang kamen die Teilnehmer aus dem Kreis der Pferdefreunde Euernbach in den Genuss von hochkarätigem Reittraining. Jeweils eine halbe Stunde widmete sich die Trainerin nur einem Reiter und dessen Pferd.

Die Teilnehmer, die jüngsten 14 Jahre alt, die ältesten zwischen 40 und 50 Jahre alt, äußerten sich alle sehr begeistert. Sei es, weil man Dinge vertiefen konnte, die bislang noch nicht so intensiv erarbeitet worden waren, sei es, weil man eine Bestätigung bekam für die Richtung, die der Einzelne bereits eingeschlagen hat.

Tanja Burgstaller, Jugendwart der Pferdefreunde, genoss die Anwesenheit der beiden Profis sehr: „Wir bemühen uns eigentlich jedes Jahr um einen externen Trainer“, erklärte sie. Doch dass über Nicole Wilfinger, die auch Mitglied bei den Pferdefreunden ist, sonst aber in Gambach trainiert, der Kontakt zu Dorte Christensen geknüpft werden konnte, freut sie besonders. Zumal die Gäste nicht aus der näheren Umgebung sind. Seit 2008 trainiert Hanne Brenner mit Dorte Christensen im rheinland-pfälzischen Wachenheim.

Zahlreiche Erfolge kann die seit einem Reitunfall querschnittgelähmte Sportlerin aufweisen, darunter auch zweimal Gold und einmal Silber bei den Paralympics in Hongkong 2008. Hinzu kommen mehrfache Titel als deutsche Meisterin. Zu Besuch nach Bayern kamen die beiden gerne und brachten viele Informationen und Eindrücke mit.

„Wenn mir Teilnehmer des Trainings sagen, dass sie Dinge wieder gehört haben, die hier im Training auch gesagt wurden, dann ist das eine schöne Bestätigung für unsere Trainer“, so Tanja Burgstaller. Jeder Ausbilder, erklärt sie weiter, habe andere Schwerpunkte. Und Dorte Christensen lege zum Beispiel viel Wert darauf, dass mit viel Gefühl geritten werde, „Es kommt darauf an, mit Gewicht- und Schenkelhife zu reiten“, steckt sie sogleich mitten in der Reitersprache. Soll heißen: Durch Gewichtsverlagerung eine Wendung herbeiführen, möglichst nur am äußeren Zügel führen.

„Es war ein gefühlvoller Unterricht“, resümierte Burgstaller, aber auch „energisch“ sei er gewesen, auch wenn an Lob nie gespart worden sei.“ Der Einzelne konnte erkennen, wo er noch Fehler hat oder er wurde an Fehler erinnert, die er mit der Zeit etwas vernachlässigt hat. Die Profitrainerin verlangte natürlich auch etwas von ihren Schützlingen. Es wurden verschiedene Figuren und Lektionen erarbeitet, je nach Ausbildungsstand, und wichtig dabei für alle: Ein aufrechter, ausbalancierter Sitz des Reiters, kein festgeklemmtes Bein und vieles mehr. Ein anstrengender, lehrreicher und vor allem sehr motivierender Tag.