Dollnstein
„Gefahr im Verzug“

Burgmauer in Dollnstein beim „Greiner-Stadel“ muss gesichert werden – Bau einer Skateranlage – Gemeinderat tagte

22.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr
Nur notdürftig und ungenügend abgesichert ist derzeit der Teilabschnitt der Burgmauer im Greiner-Stadel, der im Innenbereich des Burghofs verfüllt ist. Diese Verfüllung drückt an die Burgmauer und droht diese einstürzen zu lassen. Der Marktrat war gezwungen, ein Sanierungskonzept in Auftrag zu geben. −Foto: Mayer

Dollnstein (EK) Die Burgmauer als Teil des sogenannten Greiner-Stadels ist massiv einsturzgefährdet und muss gesichert werden. Dies war unter anderem Thema der ersten Sitzung des Dollnsteiner Gemeinderats nach der Sommerpause.

Durch den Verkauf des Greiner-Stadels und einer beabsichtigten Sanierungsmaßnahme und Umnutzung des Gebäudes durch den neuen Eigentümer stellte sich heraus, dass die Burgmauer, die gleichzeitig die Innenmauer des Stadels darstellt, massiv einsturzgefährdet ist. „Es schaut so aus, dass die Gemeinde die Mauer säubern und auf eine bestimmte Tiefe hin freilegen muss“, meinte Bürgermeister Roßkopf. „Die Mauer wurde im Innenbereich des Burghofes verfüllt, von wem auch immer“, fügte der Bürgermeister fragend an. Unbedingter Handlungsbedarf sei gegeben, denn es sei „Gefahr im Verzug“, so Roßkopf weiter, der darauf drängte, dass der Marktgemeinderat ein Sanierungskonzept in Auftrag gibt sowie einen Antrag bei der Regierung von Oberbayern auf Städtebauförderung stellt. Einstimmig folgte der Rat der Beschlussvorlage des Bürgermeisters.

Wie bereits mehrfach berichtet, beabsichtigt der Markt Dollnstein mit Hilfe von LAG-Mitteln auf dem Schulsportgelände der DJK Dollnstein den Bau einer Skateranlage im Anschluss an das Fußballfeld. Mit der Einrichtung der Skateranlage soll das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren verbessert und aufgewertet werden. Der Platz könnte sich, so zumindest der Wunsch des Marktrates, zu einem attraktiven Anziehungspunkt entwickeln, auch unter dem Gesichtspunkt der Integration der vielen jungen ausländischen geflüchteten Mitbürger, die im Gemeindebereich wohnen. Da hier eine andere Nutzung als bisher vorgesehen ist, musste ein Bauantrag für eine Nutzungsänderung gestellt werden, dem einstimmig zugestimmt wurde. Bei einer notwendigen Rodungsmaßnahme im Februar 2015 durch die EON am Trafohaus oberhalb des alten Sportplatzes in Obereichstätt wurde der Sportplatz in Mitleidenschaft gezogen. Der FV Obereichstätt hatte einen Antrag auf Übernahme der angefallenen Kosten zur Wiederherstellung der Rasenfläche und des Zauns gestellt. Der Marktrat wich auf Antrag von Wilhelm Radmacher mit 10:4 Stimmen von der üblichen Vereinsbezuschussung in Höhe von zehn Prozent ab, da laut Aussage des SPD-Politikers der „Platz beschädigt wurde, weil Arbeiten durchgeführt worden sind, die den Verein gar nichts angehen. Eigentlich müsste die Summe der Verursacher komplett bezahlen“, so Radmacher. Dieser sei jedoch nicht bereit, die Kosten zu tragen, so Roßkopf, der versuchte, den Verursacher zum Einlenken zu bewegen. Der Marktrat gewährte dem FVO für die Gesamtkosten in Höhe von 3271 Euro einen Zuschuss von 50 Prozent.

Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Altmühlleiten wurde das Geotechnik-Büro Professor Dr. Gründer (Pyrbaum) beauftragt, ein Gutachten über die Standfestigkeit von Felsen im Bereich des Obereichstätter Hangs zu erstellen. Ergebnis: Die Gesteinsfestigkeit nimmt ab, das Steinschlag- und Felssturzrisiko für die im Tal verlaufenden Straßen und Anlieger steigt. Die Gemeinde muss nun laut dem Gutachten in zwei Abschnittsbereichen Felssicherungsarbeiten durchführen, da es sich um Flächen handelt, die hinsichtlich der Beweidung nicht relevant sind, aber Schäden aufweisen. Eine entsprechende beschränkte Ausschreibung der Maßnahme erfolgte in der nichtöffentlichen Sitzung.

AUS DER SITZUNG

Tauchschule im Freibad: Ludwig Müller, der in Eichstätt eine Tauschschule betreibt, kann in der kommenden Badesaison zehn Vormittage einen Teil des Schwimmerbereichs des Freibades Breitenfurt für seine Tauchschüler nutzen. Der Marktrat stimmte dem Antrag mit der Maßgabe zu, dass eine Nutzungsvereinbarung zu treffen ist, in der die Gemeinde von Haftungsausschlüssen jeglicher Art befreit wird. Pro Taucheinsatz ist, wie der Gemeinderat festlegt, ein Nutzungsentgelt in Höhe von 25 Euro zu leisten. Weiterhin sind die entsprechenden Eintrittsgelder zu entrichten.

 

Zugestimmt: Den Antrag von Dietmar Vielwerth aus Obereichstätt auf Abbruch einer bestehenden und des Neubaus einer Garage winkte der Marktrat ebenso einstimmig durch wie das Ersuchen von Helmut Koderer, Obereichstätt, eine Teilfläche aus dem Grundstück mit der Flurnummer 87/4 für die Errichtung einer Fertiggarage von der Gemeinde anzupachten. Das Pachtverhältnis wird auf fünf Jahre mit jährlicher Option auf Verlängerung beschränkt.

 

Keine Einwände gab es gegen die Bauleitplanungen der Stadt Eichstätt zum Bebauungsplan „Wintershof Ost“ und zum „Gewerbegebiet Lüften West“.

 

Holzlagerplatz: Diana Wenninger, die einen Holzlagerplatz bei der Auffahrt zum Kalvarienberg errichten möchte, bekam als Auflage, dass eine Eingrünung an der südlichen Grundstücksgrenze zu erfolgen hat.

 

Kabelverlegung: Peter Starke stellte im Zuge der Sanierung des Gebäudes an der Staatsstraße 2230 in Richtung Hagenacker den Antrag auf eine Stromkabelverlegung auf eigene Kosten. Von der Anregung vom Planungsfertiger, ob man von Seiten der Gemeinde gewillt wäre, Leerrohre einzubauen, nahm der Gemeinderat in seiner Sitzung Abstand.

| max