Es ist ein Desaster für Samsung: Nachdem der Technologieriese die Probleme mit den feuergefährlichen Akkus nicht in den Griff bekommen hat, zieht Samsung jetzt die Reißleine und stellt die Produktion seines neuen Oberklasse-Smartphones Galaxy Note 7 ein.
Der Angriff auf Apples iPhone 7 ist damit vorerst gescheitert. Vor allem das Image der Koreaner dürfte bei diesem Wettlauf mit Apple tiefe Kratzer abbekommen haben. Und der finanzielle Schaden ist noch nicht absehbar.
Das Note 7 sollte der Großangriff auf Apple sein. Starke Kamera, Augen-Scan und lange Akkulaufzeit – Samsung wollte Maßstäbe setzen. Bei aller Innovation blieb wohl die Sorgfalt auf der Strecke. Die Koreaner setzten sich unter Druck: Das Note 7 musste besonders schnell auf den Markt gebracht werden, vor allem vor dem iPhone 7.
Das könnte nun zum Bumerang für Samsung Handysparte werden. Die Koreaner sind zwar laut Marktforscher im zweiten Quartal 2016 mit ihren Handys noch immer klarer Marktführer. Doch die Konkurrenz aus China steht in den Startlöchern.
Die Samsung-Aktie stürzte gestern zeitweise um knapp zehn Prozent ab. Das sind nur die wirtschaftlichen Folgen des Note-7-Debakels. Der Wettlauf auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt wird auch auf dem Rücken der Kunden ausgetragen. Die Formel „Schnelligkeit vor Qualität“ ist nicht nur für Samsung ein unkalkulierbares Risiko, sondern auch für die Gesundheit der Smartphone-Nutzer.
