"Gedanke des Miteinanders"

12.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:08 Uhr

Zwischen den neuen Wohngebäuden – im Bild ein Modell – soll Platz für Mietergärten und Gemeinschaftsflächen entstehen. - Foto: Stadik

Ingolstadt (DK) Das Münchner Architekturbüro Bogevisch hat den überzeugendsten Entwurf für ein großes Wohnprojekt des Gundekarwerks in Hollerstauden geliefert. Zu diesem Ergebnis ist die Jury eines Gutachterverfahrens gekommen, die insgesamt sechs Arbeiten zu bewerten hatte.

Die Planer aus München hatten sich kürzlich auch durchgesetzt, als im städtischen Gestaltungsbeirat die beste Lösung für das neue Hotel neben dem Hauptbahnhof gesucht wurde. Bei dem Vorhaben des kirchlichen Gundekarwerks im Wohngebiet Hollerstauden waren auch die Büros Behnisch, Michael Gaenßler, Hermann Kaufmann, Diezinger und Kramer sowie das Ingolstädter Büro Brand eingeladen.

Wie Fachgutachterin Karin Sandeck, Ministerialrätin in der Obersten Baubehörde, nach der Entscheidung der Jury erklärte, soll Bogevisch mit der Erarbeitung eines "städtebaulichen Masterplans" beauftragt werden. Die Gutachter stellten auch fest, dass die Arbeiten von Behnisch und Brand "große architektonische Qualität" hätten, weshalb der Bauherr sie in die weiteren Aufträge mit einbeziehen sollte.

Das Gundekarwerk will auf seinem Grundstück zwischen Albertus-Magnus- und Adam-Smith-Straße insgesamt etwa 170 Wohnungen bauen. Das Projekt ist das einzige in Oberbayern, das im Rahmen des staatlichen Modellvorhabens "Energieeffizienter Wohnungsbau" realisiert wird. Ziel ist es dabei, die Anforderungen der Energieeinsparverordnung um "mindestens 40 bis 60 Prozent" zu unterschreiten. Karin Sandeck betont, dass dies nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch für die späteren Mieter wegen der geringen Heizkosten günstiger sei.

Sieger aus München

Das Büro Bogevisch plant elf Gebäude, in der Regel mit drei Etagen, die Wohnungen mieterfreundlich Ost-West-orientiert, teils massiv, teils in Holzbauweise errichtet. Der Entwurf ermögliche, so die Gutachterin, einen "sehr klugen Wechsel aus gemeinschaftlichen Hofräumen und privat genutzten Gärten". Die Planer hätten auf den "Gedanken des Miteinanders und der Öffnung zur Nachbarschaft" gesetzt.

Die Pläne und Modelle der sechs Architektenarbeiten sind noch bis zum 19. Februar im Dr.-Eck-Saal des Canisiuskonvikts öffentlich ausgestellt.